Manchmal stecken die interessantesten Dinge im Detail. Drei Jahre ist es her, da gewann ein späterer World Series-Champion vor zwei späteren Gruppe-Pferden das Deutsche Sandbahn Classic in Neuss. Zur (im Nachhinein) erstaunlichen Quote von 21:10 profilierte sich Epalo damals unter Andrasch Starke am Hessentor, legte sage und schreibe 14 Längen zwischen sich und Madresal sowie den dichtauf endenden Ryono. Damit ist der Stellenwert der Prüfung über jeden Zweifel erhaben.
Am Sonntag geht das über 1900 Meter führende Dirt-Highlight, das als Preis der Neusser Industrie und Wirtschaft firmiert, in seine zehnte Auflage. Da ausschließlich Dreijährige mit von der Partie sein dürfen, könnte man es auch als „Sand-Derby“ bezeichnen.
Das harte Ringen um Starter hat sich in jedem Falle gelohnt, auch wenn ein kurzzeitig avisierter Gast aus England nun doch wieder abgemeldet wurde. Zwar muss nicht unbedingt ein Epalo unter den Teilnehmern sein, doch kann sich das achtköpfige Feld sicherlich sehen lassen.
Besonders spannend dürfte der Nachmittag für Trainer Waldemar Hickst werden, ist er doch erst seit wenigen Tagen für die bislang bei Andreas Schütz stationierten Pferde des Gestüts Schlenderhan und Georg Baron von Ullmanns verantwortlich. Und nun sattelt er bereits National Park, einen Tiger Hill-Sohn, der sein Talent als Gewinner des Orakels der Dreijährigen im Frühjahr demonstrierte, doch seit dem Mehl-Mülhens-Rennen nicht mehr am Start war.
Bestens gerüstet ist auch Mario Hofer, der mit Rosenblatt (Foto, Peter Heugl) und Windstrike (Jozef Bojko) zweifaches Geschütz auffährt. Zum „Osteuropa-Champ“ avancierte der Wittekindshofer mit seinen Treffern im Slowakischen und Ungarischen Derby.
Ziemlich im Dunkeln tappt man noch beim Können von Windstrike, einer aus Griechenland importierten Stute, die zweimal in besserer Gesellschaft chancenlos war, sich mit dem nun geforderten Untergrund aber schon in ihrer früheren Heimat vertraut gemacht hat.
Als Listensieger im Mai in Bremen profilierte sich Last Action Hero (Jose Luis Silverio), doch so recht ging es anschließend nicht weiter. Aber Trainer Norbert Sauer glaubt weiterhin an den Hengst, nannte ihn für dieses Rennen nach.
Gefährlich wirkt auch die Röttgenerin Desca mit Championatskandidat Adrie de Vries. Nie unterschätzen darf man in solchen Prüfungen Werner Baltromei, dessen Kandidaten in den vergangenen Wochen groß auf dem Posten waren. „Ich erwarte, dass er sich steigert“, traut er Gandolfino (Andreas Boschert) einen weiteren Sprung zu.
Dieser wird auch von Blazing Beauty (Norman Richter), einer aktuellen Maidensiegerin aus dem Quartier von Jan Pubben, verlangt, deren Jockey Norman Richter zur Zeit so gut wie alles gelingt. Auch der Treffer von Trond Hansens Schützling Flying Sensation (Torsten Mundry) in den Niederlanden reicht noch längst nicht aus.
Auch am zweiten Tag der Sandbahnsaison in Neuss ist die Resonanz der Ställe gut genug. Neun Rennen sind es geworden, darunter auch ein Altergewichtsrennen, in dem Amateure zum Einsatz kommen, und eine Prüfung für Zweijährige.










