Markt bleibt ‚hei?‘: Auch Deutsche kaufen in Newmarket

Wer geglaubt hatte, der Bedarf an Jährlingen insbesondere auf dem englisch-irischen Markt sei gedeckt, der wurde an den ersten beiden Tagen des zweiten Teils der Tattersalls October Yearling Sale eines Besseren belehrt. Der Veranstalter hatte aus dem Vorjahr gelernt, als es einen viel zu großen Katalog mit viel zu mäßigen Angeboten gab, hatte die Zahl der offerierten Jährlinge reduziert und offensichtlich mehr auf die Qualität geachtet.

So wurden am Dienstag 186 Jährlinge für 6 424 500 Guineas (ca. 9,6 Millionen Euro) verkauft, am Vergleichstag des Vorjahres waren es 183 Jährlinge für 4 638 100 Guineas. So ging der Schnitt pro Zuschlag um 36 Prozent von 25 344 auf 34 540 Guineas in die Höhe.

“Es ist sehr schwer, ein vernünftiges Pferd zu einem zivilen Preis zu kaufen”, fasste Trainer Mark Johnston den allgemeinen Eindruck zusammen. Gerade diese Auktion, die mehr als jede andere den Mittelmarkt repräsentiert, gilt allgemein als Trendsetter für den gesamten Jährlingsmarkt.

Das Top-Lot ging einmal mehr an John Ferguson. Dabei war nicht er selbst der Bieter, sondern Trainer John Gosden war im Auftrag von Princess Haya von Jordanien tätig, der Ehefrau von Scheich Mohammed-al-Maktoum. 210 000 Guineas musste sie anlegen, um in den Besitz einer Tochter aus dem ersten Jahrgang des Spitzenfliegers Kyllachy zu kommen.

Die Mutter Placement hat mit Presto Vento bereits einen Listensieger auf der Bahn. Die teuersten Hengste waren zwei Nachkommen von Galileo sowie Dansili, die jeweils 150 000 Guineas brachten.

Mehrmals traten auch deutsche Käufer auf den Plan. Manfred Hofer ersteigerte zunächst eine Piccolo-Tochter, Schwester zum Listensieger Cocktail und war später noch bei einer Montjeu-Stute aus der Familie von Shergar am Zuge. Mehrere Jährlinge gingen auch an die BBA Germany, wobei ein Sinndar-Hengst das meiste Geld kostete. Kurz vor Toresschluss ersteigerte Axel Donnerstag am Montag noch eine Xaar-Stute aus der Familie von Pentire.

Eine Intikhab-Stute aus der Massada, die aktuell in Deutschland auf der Bahn durch Miss Lips vertreten ist, ging für 55 000 Guineas an Stephen Hillen. Einen guten Verkauf erzielte auch das Gestüt Görlsdorf, das einen King’s Best-Sohn aus der Homing Instinct für 65 000 Guineas an Trainerin Amanda Perrett abgab.

Ähnlich “heiß” war der Markt am Mittwoch, als 202 Jährlinge für 6 508 500 Guineas den Besitzer wechselten. Der Schnitt pro Zuschlag ging von 20 107 auf 32 220 Guineas in die Höhe, wobei eine Tochter des inzwischen im Dalham Hall Stud stehenden Red Ransom den Höchstpreis markierte.

Die 270 000 Guineas, die der Agent Charlie Gordon-Watson für Nicholas und Philippa Coopers Normandie Stud für die Stute aus der Familie des aktuell höchst versprechenden irischen Zweijährigen Modeeroch anlegten, bedeuteten neuen Auktionsrekord.

Nur knapp darunter waren die 260 000 Guineas, die der Agent John Corbett für einen Eigner aus Dubai ausgab, dafür wurde ein Inchinor-Sohn ersteigert. John Ferguson erwarb in Darley-Auftrag einen Sohn von Noverre, Bruder des guten Zweijährigen Red Clubs, für 170 000 Guineas. Manfred Hofer (Foto) wurde bei einem Elnadim-Bruder zu Fleurie Domaine fündig, die BBA Germany bei einem Medicean-Sohn aus einer Acatenango-Schwester von Lando und Laroche.

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