Zwölf Jahre nach Wemyss Bight, die Andre Fabre zum Sieg in den Irish Oaks gesattelt hatte, wanderte der Gruppe-I-Stutenklassiker am Sonntag auf dem Curragh erneut nach Frankreich. Es war eine Demontage der Konkur-rentinnen, die Aga Khans von Alain de Royer-Dupre trainierte Shawanda vollbrachte. Als sie Christophe Soumillon (Foto) Mitte der Geraden in die Entscheidung warf, schienen die zwölf Kandidatinnen auf der Stelle zu treten.
Mit wachsendem Vorsprung stürmte der Gast aus dem französischen Chantilly einem Cantererfolg entgegen, fünf Längen waren es auf der Linie vor Playful Act aus dem englischen Gosden-Quartier. Vom heimischen irischen Aufgebot kam Mona Lisa, trainiert von Aidan O’ Brien, am weitesten. Und mit 2:27,10 Minuten blieb Shawanda sogar deutlich unter der von Ouija Board vor zwölf Monaten aufgestellten Zeit.
Der Aga Khan, in seinen Farben hatte letztmals Ebadiyla die Irish Oaks 1997 gewonnen, tat gemeinsam mit seinem Management in der letzten Woche einen weisen Zug, als er Shawanda wie auch Hazariya für je 40.000 Euro für die Oaks nachnannte. Nach dem Sieg von Shawanda werden dem Aga Khan nun 225.000 Euro gutgeschrieben.
Dies nur die materielle Seite, der Wert seiner nach vier Siegen bei fünf Starts erfolgreichen Sinndar-Tochter ist nur schwer auszuloten. So kann man sicherlich auch über das Malheur von Hazariya hinwegsehen, denn die von John Oxx trainierte Stute wurde lahm und musste angehalten werden.
Christophe Soumillon hat in seiner noch jungen Karriere so manchen Gruppe-I-Sieger gesteuert, nun sprach er davon, dass es auf dieser Bühne sein leichtester Erfolg gewesen sei. Für Alain de Royer-Dupre, der seit 23 Jahren für den Aga Khan trainiert, war es der erste Treffer in Irland. Und dann gleich in diesem Klassiker. Über den Prix de Vermeille zielt der Chantilly-Trainer mit der Sinndar-Tochter auf den Prix de l’ Arc de Triomphe.
Auch wenn die Epsom-Oaks-Siegerin Eswarah dem irischen Pendant fernblieb, so ist die Leistung von Shawana hoch anzusiedeln. Die zweitplatzierte Playful Act, bereits Gruppe-I-Sieg, wurde wie das Feld abgecantert „Diese Gegnerin war nicht zu schlagen, eine außergewöhnlich gute Stute. Nun bekommt Playful Act einen Monat Pause, dann marschieren wir mit ihr in die Yorkshire Oaks“, fast es John Gosden zusammen.
Dass eine Maidenstute in dieser Gruppe-I-Prüfung auf Rang drei kam, muss zum einen überraschen, zum anderen nicht, denn sie wurde aus dem in dieser Saison so erfolgreichen Ballydoyle-Quartier von Aidan O’ Brien aufgeboten und hatte in den Coronation Stakes von Royal Ascot at York bereits eine Gruppe-I-Platzierung gelandet.