Belmont Stakes in New York: Vieles spricht f?r Afleet Alex

Vor einem Jahr schaute die gesamte amerikanische Sport-Öffentlichkeit am zweiten Samstag im Juni nach New York, genauer gesagt auf die Rennbahn Belmont Park, wo mit den Belmont Stakes die dritte und letzte Etappe auf dem Weg zur „Triple Crown“, der Krönung für die Dreijährigen, entscheiden wurde. Millionen waren Fans von „Smarty“, dem von John Servis für Patricia und Roy Chapman und von Stewart Elliot gerittenen Smarty Jones, der sich anschickte, erstmals wieder seit Jahrzehnten dieses große Ziel wahr werden zu lassen.

Gewonnen hatte er vorher das Kentucky Derby sowie zwei Wochen später in Pimlico/Baltimore die Preakness Stakes.

Doch auf dem regendurchtränkten Geläuf (Dirt) sollte der dritte und entscheidende Erfolg ausblieben. Dabei sah es länger noch nach dem Triumph aus, doch in der Endphase der 2400 Meter, die in den Belmont Stakes zu absolvieren sind, ging einer besser. Der von Edgar Prado gerittene und von Nick Zito trainierte Birdstone verfügte über die größeren Reserven und sorgte für einen Außenseitersieg (370:10), der die erste Niederlage Smarty Jones’ bedeutete und für gedrückte Stimmung landesweit sorgte.

Eine derartige Stimmungslage herrscht bei der 137. Auflage der Belmont Stakes nicht, denn die Fronten sind schon längst geklärt. Giacomo gewann zur Quote von 520:10 den Auftakt der Serie, das Kentucky Derby in Lexington, während Afleet Alex anschließend für deutliche Revanche sorgte, als er nach einem Rennverlauf, der noch wochenlang für Gesprächsstoff sorgte, als er eingangs der Zielgeraden behindert wurde und fast zu Boden gegangen wäre, noch die Preakness Stakes gewann.

Spätestens nach diesem Sieg genießt der Hengst riesige Sympathien sowohl bei den Fachleuten als auch bei den Rennsportanhängern. Auch die Belmont Stakes, in denen Steherqualitäten gefragt sind, stehen unter dem Motto: Giacomo gegen Afleet Alex und der Rest streitet sich um die verbleibenden Gelder.

Der Rest, aller Voraussicht nach neun Pferde, besteht aus einem Sieger eines Grade III-Rennens in Lone Star Park, einem Listen-Sieger aus Tampa Bay Downs, einem Listen-Sieger aus Pimlico, einem Grade II-platzierten Kandidaten, vier Siegern von kleinen Rennen und einem Sieglosen. So stellt sich natürlich die Frage, ob einer aus diesem Kreis den beiden herausragenden Giacomo und Afleet Alex gefährlich werden kann. Manche Experten glauben bei Afleet Alex Probleme mit der Distanz ausmachen zu können, dessen Viereinhalb-Längen-Sieg in den Preakness Stakes möglicherweise um das Doppelte ausgefallen wäre, wenn ihm das Missgeschick mit dem späteren Zweiten Scrappy T nicht passiert wäre.

Ihm wird die Favoritenrolle zufallen, dann erst folgt Giacomo, der Platz drei in den Preakness Stakes erreicht hatte, dabei nicht immer den passenden Rennverlauf hatte. Beide gehen im Übrigen mit einem Sieg und einem dritten Platz aus den bisherigen Läufen in das Final-Rennen, wobei Afleet Alex als Erster in Belmont Park ankam.

Seit dem vergangenen Samstag weilt er vor Ort, um sich eine Woche auf die neuerliche Aufgabe vorzubereiten, während Derbysieger Giacomo erst am Mittwoch in New York eintraf, wie dies auch die übrigen Teilnehmer taten. Southern Africa als Sieger des Lone Star Derbys ist der einzige von diesen, der bereits in einem Grade (III)-Rennen erfolgreich blieb. Die Listen-Sieger, Andromeda’ Hero und Pinpoint, vertreten den Stall von Nick Zito, der zudem Indy Storm aufbietet.

Dem von Fusaichi Pegasus stammenden Andromeda’s Hero werden aus diesem Trio die besten Chancen eingeräumt, nicht zuletzt deshalb, weil er über Stehvermögen verfügt, mütterlicherseits eine erstklassige Familie vertritt und sich in den letzten Prüfungen anständig aus der Affäre zog. In der Rolle des Geheimfavoriten tritt Riverberate an, der sich als Zweiter in den Peter Pan Stakes (Grade II) ins Rampenlicht schob.

Auch der Thunder Gulch-Sohn verfügt über eine hervorragende Mutterseite im Pedigree und wenn er seinen Speed im richtigen Moment einzusetzen vermag, wird gerade ihm zugetraut, den Favoriten einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ob sie nun Chekhov, A. P. Arrow, Watchmon oder Nolan’s Cat heißen, alle haben sie erst einmal Afleet Alex zu schlagen.

Und wenn er nur annähernd so aufgelegt ist wie in Pimlico, streiten alle anderen Pferde nur um Platz zwei. Aber Vorsicht: In den letzten zwölf Belmont Stakes gab es lediglich zwei Favoritensiege, nämlich die von Thunder Gulch 1995) und von Point Given (2001).

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