Favoritin Damson startet nicht in den 1.000 Guineas

Auf einmal war die klare Favoritin aus der Partie, der Paukenschlag kam am späten Mittwochnachmittag: Damson, die Wahl von Kieren Fallon und im Vorfeld die am höchsten gehandelte Lady für die 1000 Guineas wird ihr Engagement am Sonntag nicht wahrnehmen können. Die Entrepreneur-Tochter der Besitzergemeinschaft Magnier/Tabor hatte zwar am Morgen noch eine zufriedenstellende Arbeit hingelegt, doch anschließend bekam sie Atemprobleme, nach einer Untersuchung musste man den Auftritt in den Guineas für sie canceln.

„Ich denke, es wird alles schnell behoben sein und wir mit Dansom die irischen Guineas am 22. Mai anpeilen können“, sagte ein doch ziemlich enttäuschter David Wachmann, der nun weiter auf seinen ersten klassischen Trainererfolg warten muss.

So gab es für Kieren Fallon ein „umsatteln“, er wird nun am Sonntag der Partner von Virginia Waters sein. Der sechsfache englische Championjockey kommt in diesem Stutenklassiker auf einen sehr guten Schnitt, gewann die Gruppe-I-Prüfung seit 1997 dreimal. Während seiner großen Zeit bei Henry Cecil mit Sleepytime und Wince, sowie vor zwei Jahren mit Russian Rhythm für das Stoute-Quartier. Wenn Fallon (Foto) nun in den Sattel von der von Aidan O’ Brien trainierten Virginia Waters steigt, dann repräsentiert er ebenfalls die Farben von Sue Magnier und Michael Tabor.

Der Stern der Kingmambo-Tochter aus der engsten Verwandtschaft von In the Wings ging vor wenigen Wochen im irischen Leopardstown so richtig auf, als sie die Trials für die 1000 Guineas ganz souverän gewann und sich wärmstens für den Klassiker empfahl. So gesehen dürfte Fallons Ritt auf Virginia Waters fraglos mehr als eine Ersatzlösung sein, wenngleich man schon davon ausgehen darf, dass Damson doch eine deutlich bessere Chance gewesen wäre.

Das breite Feld der Spekulationen ist nach dem plötzlichen Ausfall der Vorfavoritin natürlich so richtig groß geworden. Ins Gespräch für die 1000 Guineas bringt sich traditionell die Siegerin der Shadwell Stud Nell Gwynn Stakes. In diesem Falle trumpfte während des Craven-Meetings von Newmarket die von John Gosden trainierte Karen’s Caper auf. Ein Großteil der englischen Buchmacher setzten sie nun an Nummer eins in ihren Wettmärkten.

Aber doch wohl eher aus Verlegenheit als aus fester Überzeugung. Auf der Sandbahn hatte die War Chant-Tochter im letzten Herbst – allerdings in großer Manier – ihre Maidenschaft abgelegt, nun empfahl sich die Gosden-Stute nach ihrem Erfolg in den Nell Gwynn für klassischen Lorbeer. 2000 war durch Latan dieses Quartier in den 1000 Guineas erfolgreich gewesen.

Zu einem ähnlichen Kurs von rund 50/60:10 wird nach dem Ausfall von Damson die von Sir Michael Stoute trainierte Shanghai Lily notiert. Zwei Starts, zwei Siege, so die makellose Bilanz der 300.000 Guineas-Jährlingsstute. Beide Siege datieren aus 2004 und auf Gruppe-Ebene hat sich die King’s Best-Tochter noch nicht versucht. Doch sie scheint in ihrem Topquartier hoch im Kurs zu stehen, Johnny Murtagh wird im Sattel von Shanghai Lily sitzen. Mick Kinane war eigentlich als Partner von Echelon, die wie Shanghai Lily in den Farben des Cheveley Park Studs, die vor zwei Jahren durch Russian Rhythm erfolgreich waren, vorgesehen.

Er ritt die Dritte der Dubai Duty Free Stakes bei den entscheidenden Galopps in Newmarket, muss nun aber am Sonntag in Irland für seinen Trainer John Oxx in den Sattel steigen. So wird Robert Winston im Sattel von Echelon sitzen. Die Danehill-Tochter wird zu einem Kurs von rund 120:10 gehandelt.

Kürzer notieren Cape Columbine, die als Zweite zu Karen’s Caper in den Nell Gwynn Stakes sehr zu gefallen wusste, und Satin Kiss, die für Godolphin in Dubai bereits die Guineas und Oaks gewann, notiert. Unter 100:10 wird auch noch die von Barry Hills trainierte Maids Causeway angeboten.

Die Giant’s Causeway-Tochter holte sich im Vorjahr mit den Rockfel Stakes von Newmarket bereits eine Gruppe-II-Prüfung. Ob Magical Romance, Siegerin der vorjährigen Cheveley Park Stakes auf höchstem Gruppe-Level am Sonntag in die 1000 Guineas gehen wird ist noch nicht entschieden. Ihr Betreuer Brian Meehan wartet die Bodenverhältnisse ab, die Barathea-Tochter bevorzugt eher abgetrocknetes Geläuf.

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