Das Cheltenham Festival wirft seine Chancen voraus, und am vergangenen Samstag probten einige der voraussichtlichen Hauptdarsteller vor Ort. So auch der früher von Ralf Suerland trainierte Well Chief. Der Sechsjährige, mittlerweile der Steepler mit der dritthöchsten Handicapmarke auf der Insel, bestritt unter 74,5 Kilo (!) die Victor Chandler Chase (Grade II).
Es handelte sich dabei um ein Handicap. Da seit dem legendären Schimmel Desert Orchid kein Pferd mehr mit einer solch hohen Marke im Ausgleich erfolgreich gewesen war und er zu Beginn des Monats in Wetherby zu Fall gekommen war, driftete der Kurs von Well Chief, der somit schließlich hinter Thisthatandtother nur als zweiter Favorit (5-1) an den Start kam, obwohl er im Wettmarkt der Racing Post mit 9-4 als Favorit galt.
Doch wieder einmal war Dauerchampion Martin Pipe schlauer als die Wetter. Unter einem typischen Timmy Murphy-Ritt, geduldsvoll am Ende des Feldes gehalten, setzte sich der Fuchs in einem spannenden Finish mit eindreiviertel Länge Vorsprung gegen Thisthatandtother durch, schrieb somit Geschichte und hat mit diesem Sieg auch den Wettmarkt für die Queen Mother Champion Chase in Bewegung gebracht.
Bislang sah es dort nach einem Zwei-Pferde-Rennen aus, denn Vorjahressieger Azertyuiop und der Ire Moscow Flyer, der sich am Sonntag übrigens mit seinem leichten Sieg in der Pic Tied Cottage Chase in Punchestown empfahl, waren zuletzt in der Tingle Creek Chase vor Well Chief gewesen. Doch nun sehen ihn auch die Bookies als ernsthaften Konkurrenten für die beiden Superstars an. Moscow Flyer und Azertyuiop werden zu Kursen um 27:10 gehandelt, während Well Chief durchschnittlich für 35:10 zu haben ist.
Was in Hinsicht auf Cheltenham für Well Chief spricht: Dort war er bei vier Starts zweimal Ziter und zweimal siegreich.