Bereits am Samstag geht es beim Düsseldorfer Meeting mit vollen Akkorden los, denn im Gegensatz zu vielen Veranstaltern der vergangenen Wochen kann man jetzt einmal zehn Rennen anbieten, wobei eines Arabischen Vollblütern vorbehalten ist. Zentraler Mittelpunkt ist der Frankenheim Alt-Pokal, ein mit 15.000 Euro dotierter und über die Meile führender Ausgleich I.
Eine ganze Reihe von Formpferden – neun Pferde rücken insgesamt in die Boxen ein – versammelt sich an der Startstelle.
Dort dürfte sich möglicherweise der gute Diable einen Tick länger aufhalten als die anderen, denn der Big Shuffle-Sohn gilt als recht diffizil an der Maschine, weshalb Erfolgscoach Heinz Hesse stets die Außenbox beantragt. Das hindert den Hengst jedoch nicht an Top-Leistungen, wie er noch bei der Hamburger Derby-Woche mit einer unglaublichen Speedleistung dokumentierte, als er mit Adrie de Vries, der erneut im Sattel sitzen wird, das gesamte Feld trotz Startverlusts überrollte.
Mit Höchstgewicht könnte es jetzt allerdings doch recht knifflig sein. Ausgesprochen wohl fühlt sich auf dem Grafenberg bekanntlich der von Andreas Schütz trainierte Blomquist (Andrasch Starke), für den es nach dem Düsseldorfer Handicap-Doppel zuletzt auf Gruppe-Ebene doch einen Tick zu schwer gewesen sein dürfte. Dort zeigte Roxagu (Norman Richter) als Fünfter seine beste Karriereleistung, darf jetzt nicht mehr unterschätzt werden.
In Horn setzte sich Starke nach einer Mega-Kampfpartie mit Whisperer im Ausgleich I durch, diesmal schwingt sich Stalljockey William Mongil auf die Mydlinghoven-Hoffnung.
Zehn Kilo weniger als Diable trägt Free Moon, mit Jean-Pierre Carvalho im Sattel das absolute Leichtgewicht des Rennens. Sage und schreibe zehn Treffer schaffte sein Betreuer Mario Hofer am vergangenen Wochenende.
Nun liegt es an Free Moon es seinen Geschwistern Free Star und Free Dreams nachzumachen, die sich am Samstag bzw. Sonntag schadlos hielten. Dicht hinter ihm landete in Hamburg der Schlenderhaner Tiberius Caesar (Andreas Suborics), der nach erst zwei Saisonstarts jetzt den vollen Schliff haben könnte.
Hard Rock (Andreas Göritz) hat unter der Regie von Frank Breuß einen riesigen Sprung bewältigt. Erstaunlich ist auch die Entwicklung von City of Esteem. Drei Auftritte – drei Siege – Stall Lintecs von Andreas Löwe vorbereiteter Mark of Esteem-Sohn hat sich in Windeseile nach oben katapultiert, könnte mit Hana Mouchova (Foto) als äußerst antrittsschnelles Pferd gerade auf dieser Bahn bestens aufgehoben sein.
Chagall (Andre Best) enttäuschte dagegen jüngst in einem Altersgewichtsrennen auf der ganzen Linie, ist im Handicap vorerst schwer zu taxieren.
Erfolgreich gekämpft hat der Reiter- und Rennverein um das Altersgewichtsrennen (7000 Euro), in dem mit Pferden wie Capital Secret, Peppershot oder Kuk die Klasse der Kandidaten kaum besser sein könnte. Endlich stimmen auch einmal die Starterzahlen in fast allen Prüfungen.
Auch im Harz wird interessanter Sport geboten: Mit sage und schreibe zehn Längen stiefelte die von Mario Hofer trainierte Tacinja unter Henk Grewe den Konkurrenten am Samstag in Bad Harzburg davon, steigt nun auf dem Naturkurs vom Ausgleich III in das zweithöchste Handicap auf.
Ein tolles Rennen ist der Große Preis der Norddeutschen Landesbank mit zehn Pferden geworden, der mit 13.000 Euro über 2150 Meter auch bemerkenswert hoch dotiert ist und das Highlight des sechsten und damit vorletzten Meetingstages im Harz ist. Erneut mit Henk Grewe im Sattel, dürfte Tacinja nun aber etwas mehr gefordert werden.
Hindernisstarter von Trainer Peter Rau sind eine Seltenheit. Doch am Samstag macht der Ravensberg-Coach eine Ausnahme, wenn er Stall Eponas Aigle Noir (Roman Mackowiak) in ein Hürdenrennen (5200 Euro) über 3400 Meter schickt. Fünf Konkurrenten muss der Vierjährige schlagen. Auch das Jagdrennen nimmt ein Sextett in Angriff, unter anderem mit dem in großer Form befindlichen, am ersten Donnerstag hier erfolgreichen Roosevelt. Auf neun Rennen können sich die Harzburg-Fans freuen.