Wieder ein Neusser Sieg in einem bedeutenden Hamburger Rennen. Nach Sambaprinz am Samstag im Deutschen Herold-Preis gewann am Sonntag der von Hartmut Steguweit betreute Rotteck (Foto) den 108. Hansa-Preis (112.000 Euro) über 2200 Meter.
Es war eine dramatische Auseinandersetzung zweier Pferde, die der Gruppe-II-Prüfung den Stempel bei unterwegs langsamer Fahrt aufgedrückt hatten. Das war auch der Grund dafür, dass Storm Trooper an die Spitze ging und lange führte, während Rotteck immer in günstiger Ausgangposition folgte.
In der entscheidenden Phase kämpfte sich Rotteck, der anstelle von Jiri Palik, der zur gleichen Zeit in Paris-Longchamp tätig war, von Jean-Pierre Carvalho geritten wurde, an dem starken Storm Trooper vorbei und gewann knapp sein erstes Gruppe-Rennen.
Als Dritter passierte Aolus das Ziel, ohne allerdings eine echte Siegchance besessen zu haben. Trainer Andreas Schütz äußerte sich anschließend lobend über seine Schützlinge. „Storm Trooper machte sich wegen der flauen Pace das Rennen selbst, während Aolus einfach noch eine Prüfung gefehlt hat.‘
Riesenjubel bei den Verantwortlichen von Rotteck, den Hartmut Steguweit, der in früheren Jahren Philipo zum Derbysieger sowie A Magicman zu einem weiteren Gruppe-I-Sieger in Frankreich geformt hatte, bereits in jungen Jahren zu einem Juwel erklärt hatte. „Da habe ich einen, von dem man noch hören wird“, meinte er einst auf die Frage nach einem weiteren möglichen Crack.
Der Neusser Trainer sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, denn Rotteck scheint die Tradition von erstklassigen Rennpferden fortzusetzen. „Der Hansa-Preis ist nach dem Derby das größte Rennen, das man in Hamburg gewinnen kann. Daher bin ich auf Rottecks Leistung stolz. Der Hengst muss galoppieren, mag keine taktischen Finessen“, so der Trainer, der seinem neuen Crack im Übrigen auch den Namen gegeben hat.
Rang vier ging an den Röttgener Well Made, der bei diesem flauen Tempo seinen Speed nicht ganz anbringen konnte.