Der Mai ist gekommen, und die Saison rollt auf ihre ersten ganz großen Ereignisse zu. Die Grand Prix-Szene versammelt sich schon an diesem Sonntag in Köln. Zum 69. Mal geht in Köln der Gerling-Preis über die Bühne, und dieses prestigeträchtige Gruppe II-Rennen hat die Stars immer angelockt, auch wenn es inzwischen einige alternative Startmöglichkeiten im Ausland gibt.
Vor zwölf Monaten gab Stall Blankeneses Aolus hier eine Gala-Vorstellung. Da man unverändert auf das Jahresdebut des Schütz-Hengstes wartet, rücken zunächst einmal die damals Platzierten in den Blickpunkt des mit 65.000 Euro dotierten 2400 Meter-Rennens im Weidenpescher Park.
Levirat (Andreas Helfenbein) endete damals auf Rang zwei, doch hat der Jenny-Hengst, der abgetrockneten Boden bevorzugt, im ersten Gruppe-Rennen der Saison in Bremen noch nicht überzeugen können.
Ganz im Gegensatz zum Vorjahresdritten Olaso, dem Ass im enorm aufstrebenden Stall von Pavel Vovcenko. Mit unnachahmlichem Speed rauschte der Fünfjährige in der Vahr noch zum Erfolg, hatte damals Oscar Urbina im Sattel.
Diesmal schwingt sich kein Geringerer als Champion Andrasch Starke auf den Law Society-Sohn, für den die nun dreihundert Meter längere Strecke eigentlich nur von Vorteil sein kann.
Als Vorjahresvierter tritt Well Made an, der zuletzt in Bremen alles andere als passenden Boden antraf und nur Elfter wurde. Da für die Tage vor dem Rennen Regen angesagt ist, könnte der Röttgener ohne Weiteres an seinen Erfolg von 2002 anknüpfen.
Interessanterweise hat Hans Albert Blumes Stalljockey William Mongil ihm den Vorzug gegenüber Senex (mit dem aktuellen Spitzenreiter der Statistik Adrie de Vries) gegeben, der eine entgegengesetzte Bodenvorliebe hat und als Dritter in einem Münchener Listenrennen die Saison begann.
Gar nicht einmal übel fiel der Erstauftritt von King of Boxmeer (Ian Ferguson) aus. An einem guten Tag kann der eigenwillige Wallach alle Rechnungen durchkreuzen, was man Palmridge (Lennart Hammer-Hansen) nach dem etwas enttäuschenden zweiten Platz in einem Altersgewichtsrennen und den vorherigen Eindrücken nicht unbedingt zutrauen kann.
Gefahr droht vielmehr von drei weiteren Vierjährigen. Wie Storm Trooper (Andreas Suborics). Georg Baron von Ullmanns Derby-Dritter beendete schon nach dem Großen Bugatti-Preis das Jahr 2004, präsentiert sich nun als frisches Pferd.
Vier Siege an der Strippe – die Serie von Stall Nizzas Royal Fantasy (Foto) ist kaum mehr zu toppen. Es ist schon erstaunlich, wie Horst Steinmetz diese Lady zu Höchstleistungen animierte, die im Leger-Sieg gipfelten. Jiri Palik ist diesmal ihr Steuermann.
Prächtig gesteigert hat sich auch Anzasca (David Vincent Smith), die hier beim Europa-Meeting den Deutschen Stutenpreis nach Hoppegarten entführte. Auch der vierte Platz in Italien war beachtlich.
Nachdem er in der Vergangenheit häufig zum Nichtstarter deklariert wurde, soll der Engländer Foreign Affairs (Fredrik Johansson) diesmal in Köln antreten.
Zehn Rennen umfasst die qualitätvolle Karte am Sonntag in Köln mit einem tollen Rahmenprogramm. Mit der Excelsior Hotel Ernst-Meile (neun Meiler kämpfen um 20.000 Euro) und dem www.galopp-sms.de-Sprintpreis (zehn Pferde) offeriert man sogar zwei Listenrennen.