Er war so gut drauf wie in Dubai, sein Umfeld hatte mit einer weiteren Glanzleistung gerechnet. Ganz Turf-Deutschland hatte dem Rekordgalopper Paolini am Sonntagmorgen deutscher Zeit eine starke Leistung im Audemars Piguet QE Cup auf dem Sha Tin-Track in Hong Kong zugetraut. Im Gegensatz zum Publikum vor Ort, das den Lando-Sohn mit einem Kurs von annähernd 300:10 als großen Außenseiter einstufte.
Recht behalten sollten leider die HK-Chinesen, denn im ersten Lauf der World Series Racing Championship erlebte die Sha Tin-Menge nicht den wahren Paolini (Foto). Unter Eduardo Pedroza kam der Siebenjährige in dem mit 1,8 Millionen US-Dollar ausgestatteten Gruppe I-Event nie ins Rennen, landete auf einem der letzten Plätze.
Aus der äußeren Startnummer galoppierte Paolini unterwegs an achter, neunter Stelle, war jedoch nie in der Lage, Boden gut zu machen und landete am Ende sogar noch weiter hinten. Das war alles andere als der Paolini, den man noch vor wenigen Wochen im Wüstenemirat gesehen hatte, als er das Dubai Duty Free gewonnen hatte.
Aber auch die Favoritenwetter mussten mächtig Federn lassen – denn man hatte zwar allgemein einen Treffer der Heimmannschaft erwartet, die zehn Kandidaten im 14er-Feld stellte, doch an River Dancer hatten nun wirklich nur die wenigsten geglaubt.
Der Riesenaußenseiter (stand 588:10 am Toto, der Rennkommentator sprach von einem Schock-Resultat) aus dem Stall von John Size schnappte von sechster, siebter Position aus zu, eroberte mit G. Schofield eine dreiviertel Länge Vorteil gegen seine Landsfrau Elegant Fashion (G.Mosse), die wie schon 2003 (damals knapp vor Paolini) einen ausgezeichneten Ehrenplatz schaffte.
Hinter den beiden Lokalmatadoren lief Scott´s View unter Stanley Chin ein ähnlich starkes Rennen wie im Dubai Sheema Classic. Der Schützling von Mark Johnston kam auf einen guten dritten Rang, war bester ausländischer Gast vor Bowman´s Crossing, ebenfalls ein Außenseiter.
Der Favorit Lucky Owners, Derbysieger und Gewinner der HK Mile, musste sich mit dem sechsten Platz begnügen. In Paolinis Nähe, also in hinteren Regionen, landete auch der von Andreas Suborics gesteuerte Amerikaner Sarafan, wirkte nie gefährlich.
Nun gilt es erst einmal, dieses Laufen von Paolini zu analysieren. GaloppOnline.de wird sie in den nächsten Tagen auf dem Laufenden halten.