Sie verließ jubelnd und schreiend die Galerie in der Haupttribüne, brach in Tränen aus. Überwältigt von ihren Emotionen folgte sie den Besitzern aufs Münchener Geläuf, konnte mit der Sonne um die Wette strahlen: Erika Mäder hat es geschafft, hat Ransom O´War als Gewinner des Großen Dallmayr-Preises vom Geläuf holen können.
Es war schon eine Vorstellung der ganz besonderen Art, die der Derby-Zweite da auf den Riemer Rasen zauberte. Stanley Chin, inzwischen der ständige Partner des Red Ransom-Sohnes trumpfte mit riesigem Speed auf dem Hengst auf, setzte sich noch ausgesprochen leicht durch.
Der zweite Münchener Mega-Treffer von Ransom O´ War, auf den es 44:10 am Toto gab, nach dem Müller Brot-Preis war eine besondere Ehre für den Derby-Jahrgang. Denn er schaffte es, solch einen gestandenen Crack wie Epalo auf den Ehrenplatz zu verweisen, der mit Andrasch Starke im letzten Galoppsprung noch von Godolphins Highdown (Frankie Dettori) gestellt wurde. Beide endeten in totem Rennen auf dem zweiten Platz.
Doch unangefochten blieb Ransom O´War, der Capricorn-Hengst wirkte am Ende fast doppelt so schnell wie die Konkurrenz, hatte einen bequemen Vorteil. Next Gina eroberte den vierten Rang, war mit Davy Bonilla vor dem ziemlich enttäuschenden Black Sam Bellamy.
Der erste deutsche Kandidat aus dem Stall von Aidan O´Brien machte mit Michael Kinane eine doch etwas übertrieben schnelle Fahrt, konnte im Einlauf bald nicht mehr Paroli bieten. Er war als 29:10- Favorit angetreten. Keinerlei Chancen besaßen Winning Dash und Glad Hunter.
‚Ich habe vorher gesagt, er ist das beste Pferd im Rennen‘, freute sich Trainergatte Lutz Mäder in Köln. ‚Natürlich muss in solch einem Gruppe i-Rennen alles passen. Stanley hat in der Geraden schön gewartet, alles perfekt gelöst. Ich bin froh, dass nicht er, sondern Coltminator, unser zweites Pferd für München, Fieber bekam.‘
Mit Faberger hatte Erika Mäder schon einmal ein Rennen der höchsten Kategorie für sich entschieden, mit Ransom O´´ War dürfte das Beste aber wohl erst noch kommen. ‚Wir gehen wahrscheinlich nicht nach Baden-Baden, sondern bleiben auf 2000 Metern‘, erläuterte Lurz Mäder. Um dann anzufügen – ‚vielleicht versuchen wir es im Herbst einmal in Hollywood.‘
München hat einen Star gesehen, und jetzt darf man sicher gespannt sein, wie gut erst Dai Jin ist. In zwei Wochen könnte man ihn in Köln treffen.