Eine Marke von über 80 Kilo im Handicap zu verteidigen, ist für einen Dreijährigen gerade um diese Jahreszeit eine alles andere als einfache Sache. Doch der Fährhofer Contas strafte eine alte Weisheit Lügen. In ausgesprochen sicherer Manier schnappte sich der Schützling von Peter Rau den Frankfurter Pfingstpreis (Ausgleich II, 2000 m) am Frankfurter Freitag.
‚Er ist ziemlich klein, hat aber ein ganz großes Herz‘, freute sich Jockey Torsten Mundry (unser Foto zeigt ihn zusammen mit Trainer Peter Rau), bei dem wie bei seinem Chef in den vergangenen Woche nicht alles nach Wunsch gelaufen war.
‚Das Tschechische Derby ist ein Ziel. Und dort müsste er gute Möglichkeiten haben‘, versichterte Mundry nach dem Erfolg über Power Unit und Negrito. Mit 52:10 gab es auch am Toto eine ordentliche Quote auf Contas.
An Krücken schleppte sich der Frankfurter Trainer Clemens Zeitz am Freitag in Niederrad auf die Bahn. ‚Beim Ausladen ist mir ein Pferd in die Achillessehne gesprungen‘, hatte sich der Coach noch während der Badener Rennwoche diese Verletzung zugezogen. Doch bei der Abendveranstaltung in Frankfurt dürften ihm die Schmerzen ziemlich egal gewesen sein.
Denn zunächst holte er sich nach einem ultra-knappen Finish mit East Dancer (Andreas Helfenbein) den Preis von GaloppOnline.de gegen Antranig. Eine halbe Stunde später machten seinem Schützling Tisonjo in einem Ausgleich IV die Temperaturen von 31 Grad ebenfalls nichts aus.
Während East Dancer seinem Anhang die Quote von 21:10 brachte, zahlte Tisonjo 45:10, wurde von Andreas Suborics souverän über den Kurs gebracht.
Michael Trinker und Andrasch Starke schafften dank Syracruz (12:10) und Finora (10:10) ein Doppel bei den Dreijährigen. Finora, zuletzt noch Dritte im klassischen Henkel-Rennen, absolvierte im letzten Renbnen einen gut bezahlten Arbeitsgalopp.
‚Wir gehen jetzt in ein Listenrennen in Mailand am 22. Juni‘, versicherte Trinker.
Beim Derby-Jahrgang schenkten sich auch Perima (Norman Richter) und Fandami (Torsten Mundry, zweiter Tagestreffer) keinen Meter, überquerten in totem Rennen die Linie.
Der Umsatz hielt sich bei schwüler Witterung mit 209.747,84 Euro doch in recht engen Grenzen.
Dr. Günter Paul, im Galopprennsport bekannt als Vorstand der Mehl-Mülhens-Stiftung, Präsident des Renn-Klub Frankfurt am Main e.V. und der Betriebsgesellschaft Galopp, ist bereits vorher vom hessischen Landtag zum Präsidenten des Staatsgerichtshofes gewählt worden.
Der elfköpfige Staatsgerichtshof allein entscheidet laut Landesverfassung darüber, ob Gesetze oder Rechtsverordnungen verfassungskonform sind. Außerdem ist er zuständig bei Grundrechtsverletzungen sowie der Anfechtung von Wahlen und Volksabstimmungen.