Was für ein Erfolg für das Gestüt Schlenderhan als Züchter und Philip von Ullmann als Besitzer! Am Samstag gewann ihr von Francis-Henri Graffard in Frankreich trainierter Adlerflug-Sohn Goliath die King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot, eines der bedeutendsten Galopprennen Europas.
Doch nicht nur das, der vierjährige Wallach, der unter Christophe Soumillon als 26,0:1-Außenseiter in das über 2400 Meter führende, mit 1,25 Millionen Pfund dotierte Gruppe I-Rennen gegangen war, ließ nach einem Rennen vom fünften, später vierten Platz, seinen acht Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Überlegen, mit einem Vorsprung von zweieinviertel Längen gegen die Gruppe I-Siegerin Bluestocking (Ralph Beckett/Rossa Ryan), hinter der Godolphins Rebel’s Romance (Charlie Appleby/William Buick) vor dem irischen Derby-Zweiten Sunway Platz drei belegte.
Völlig geschlagen dagegen die O’Brien-Pferde. Der 2,7:1-Favorit Auguste Rodin enttäuschte wie im vergangenen Jahr und wurde nur Fünfter, seinem Trainingsgefährten Luxembourg blieb nur Platz sechs.
Das Rennen wurde enorm schnell gelaufen, wofür der O’Brien-Pacemaker Hans Andersen sorgte, der im Einlauf schnell nach hinten verschwand. Das zügige Tempo war Wasser auf die Mühlen von Goliath, der jederzeit glänzend marschierte, denn während seine Kollegen im Eunblauf schon richtig reiten mussten, saß Christophe Soumillon auf dem Ullmann-Wallach mucksmäuschenstill.
Erst an der 400 Meter-Marke schritt er mit Goliath zum Angriff, und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis er die Spitze übernahm. das war ca. 250 Meter vor dem Ziel der Fall und dann verabschiedete sich der Adlerflug-Sohn von der Konkurrenz. Bei seinem ersten Gruppe I-Sieg stoppte die Uhr nach 2:27,43, was eine tolle Zeit ist. Nach seiner besten Karriereleistung gibt es bei Goliath eigentlich nur einen Wermutstropfen: als Wallach darf er nicht im Prix de l’Arc de Triomphe starten.
