Heimsieg im Kölner Jahreshighlight. India gewinnt im Weidenpescher Park nach einem Klasseritt ihres Jockeys Rene Piechulek den 61. Preis von Europa (155.000 Euro) und zeigt dabei einmal mehr ihre ganze Klasse.
Auch bei ihrem letzten Auftritt im Berliner Fürstenberg-Rennen hatte sie den Pfosten als erstes passiert, wurde dort von den Stewards aber einen Platz zurückgesetzt. Am Sonntag kam die in Besitz des Gestüts Ittlingen stehende Adlerflug-Tochter nun ihrer Wiedergutmachung. Bei ihrem erst zweiten Versuch – nach dem Preis der Diana – auf Gruppe I-Parkett nun gleich der erste Sieg in der Königsklasse. Und das in wirklich sehenswertem Stil.
In die Gerade hinein noch im hinteren Teil des Feldes auszumachen, konnte man zwar schon erahnen, dass der aktuell auf einer Erfolgswelle schwimmende Siegreiter Rene Piechulek noch eine Menge in der Hand hat, doch brauchte es noch einen Moment, bis er seine von seinem Besitzer auch gezogene Partnerin nach außen nahm und auf freier Bahn einen Angriff setzte. Dann aber packte das spätere Erfolgsduo einfach nur sehenswert an und der Sieg war eigentlich schon einige Meter vor dem 2400 Meter-Pfosten in trockenen Tüchern.
„Wow, das ist eine Stute! Wahnsinn! Wenn man sie so reitet, gehen auch 2400 Meter. Wir sind megastolz über diesen Sieg. Es war auch ein bärenstarker Ritt von Rene Piechulek“, freute sich der Siegtrainer nach dem Rennen und verteilte gleichzeitig noch Lob.
In die Gerade hinein geführt wurde das Feld von Best of Lips, der mit dem Sieg am Ende aber nichts zu tun hatte. Ebenso die ganze Zeit vorne dabei war Trevaunance, die in Irland von Jessica Harrington betreut wird. Sie war auch bis zum Schluss die letzte Angreiferin auf den Heimsieg, konnte diesen auch mit ihrer indes sehr starken Leistung nicht verhindern, sorgte aber so für einen Stuten-Einlauf der einzigen beiden Ladies im Feld.
Füpr Rang drei setzte sich mit viel Kampfgeist der Godolphin-Schützling Siskany durch, den die Wetter als Favorit auf die Reise geschickt hatten. Noch schön auf Touren kam von weiter hinten Henk Grewes Assistent, der einen sehr schlechten Start erwischt hatte, an der Innenkante aber noch sehenswert anpackte und mit dieser Leistung den zweiten Godolphin-Starter Live Your Dream knapp in Schach halten konnte.