USA-Verwirrung – nach Flatten the Curve-Rennen ging es auf Gras weiter

Es hat nicht sein sollen für Flatten the Curve. Eine mögliche Platzierung im zur Gruppe I zählenden Belmont Gold Cup blieb aus, doch ganz sicher nicht, weil der Fuchs aus Köln ein schlechtes Rennen lief, sondern weil die Gegebenheiten gegen ihn sprachen. Letztlich wurde der deutsche Vertreter auf der Sandbahn unter Thore Hammer-Hansen Vierter.

Nicht wenige deutsche Zuschauer haben die Rennen aus Saratoga am Freitag verfolgt und wurden noch überzeugter von einem Sieg des Schützlings von Trainer Henk Grewe, als sie die regnerischen Verhältnisse in den USA sahen. Schließlich war bekannt, dass der Zarak-Sohn aus dem Besitz von Eckhard Sauren mit weichem oder tiefem Boden zurechtkommt. Das hatte er bei seinen Siegen in Nantes und Köln bewiesen.

Doch dann kam alles anders als gedacht. Kurzum wurde das Rennen von der Gras- auf die Sandbahn verlegt und von 3200 Metern auf 2800 verkürzt. Man nahm an, dass es sich um Sicherheitsbedenken der Grasbahn handeln würde, doch diejenigen, die den Stream aus den USA nach dem Flatten the Curve-Rennen weiterverfolgt hatten, konnten ihren Augen nicht glauben.

Denn im weiteren Verlauf der Karte wurden zwei Gruppe I-Rennen, welche ebenfalls als Grasbahnrennen ausgeschrieben waren, auch wirklich auf der Grasbahn gelaufen! Ein Schock für das deutsche Team, und wenn man die Aussagen von Siegtrainer Bill Mott nach dem Rennen hört, wird die ganze Sache noch skurriler: „Um 13 Uhr sah es so aus, als ob wir nicht mehr laufen würden. Wir gaben den Pferden ihr übliches Mittagessen und Wasser, bis ich plötzlich in den Himmel blickte und sagte, wir sollten hier besser den Kurs ändern und die Pferde für das Rennen vorbereiten“, sagte Mott. „Also haben wir sie gewaschen, ihnen die Zügel angelegt und sie hergebracht … Es stellte sich heraus, dass sie das Rennen etwa eine Stunde vorher verlegt hatten. Wir hatten nicht viel Zeit.“ Bei den anschließend auf der Grasbahn gelaufenen Rennen handelte es sich um die New York Stakes und die Just a Game Stakes.

Gewonnen hatte den Gold Cup letztlich der von Mott trainierte Parchment Party, der nur im Rennen war, um eine mögliche Chance wahrzunehmen, wenn das Rennen auf Sand gelaufen werden würde. Das Gleiche galt für den Zweitplatzierten Yo Daddy. Umstände, welche die ganze Sache noch bitterer erscheinen lassen.

Außerdem wurde die als Gruppe II-Rennen ausgeschriebene Prüfung nun auch „nur“ als Gruppe III-Rennen gelaufen. Aufgrund des Geläufswechsels wurde der Belmont Gold Cup nach den Regeln des American Graded Stakes Committee von der ausgeschriebenen Gruppe II herabgestuft. Das Komitee kann das Rennen innerhalb von fünf Tagen überprüfen und die vorherige Kategorisierung wiederherstellen, wenn nachträglich festgestellt wird, dass trotzdem ein Gruppe II würdiges Feld gelaufen ist.

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