Chefhandicapper Harald Siemen hat in seinem neuen Blog auf der Webseite von Deutscher Galopp die klassischen 2.000 Guineas im Hinblick auf deren Ausgang gelobt und der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass das Rennen seinen Gruppe II-Status halten kann.
Siemen schreibt: „Die Konkurrenz aus England war auch am Pfingstmontag bei der 152. Auflage dieses vom Coolmore Stud gesponserten Kölner Frühjahrs-Klassikers zu stark. Doch im Gegensatz zum katastrophalen Ergebnis des Vorjahres, als der französische Allerweltsgalopper Angers mit sechs Längen Vorsprung siegte, braucht man diesmal nicht der Depression anheimfallen. Denn der Sieger Devil´s Point kam mit sehr guten Referenzen nach Köln, hatte auch das höchste Rating aller Teilnehmer und vor allem einen ausgezeichneten Jockey im Sattel. Der mehrfache britische Champion Silvestre de Sousa gilt auf der britischen Insel als Spezialist für Frontrenner.
“Silvestre de Sousa is dynamite from the front! Our eyes visually tell us that and, more importantly, the statistics firmly back it up”, hieß es zuletzt in einem Beitrag im “Professionals Formbook”. Diese Dynamit-Taktik setzt de Sousa auch in Köln ein. Aus äußerster Startbox strebte er in sehr schnellem Tempo nach vorne, so dass man sich fragen musste, ob das wohl gut gehen kann. Aber das Tempo war auf die Zehntelsekunde richtig gewählt, es zermürbte die Verfolger und Devil´s Point hielt sich die auf Warten gerittenen und zuletzt heranfliegende Konkurrenz in Gestalt von Penalty und Ghorgan im Ziel gerade noch mit zwei Halslängen vom Leib.“
Siemen zu den Ratings der Erstplatzierten: „Devil´s Point war mit einem Rating von 111 (95,5 kg) im Gepäck angereist, das hatte er sich vor allem mit einem zweiten Platz in dem zur Gruppe I zählenden Futurity Stakes im vorigen Oktober verdient. Es spricht alles dafür, dass er diese, seine beste Form, auch in Köln eingestellt hat, was auch ein gutes Licht auf die beiden dahinter einkommenden deutschen Pferde wirft, die nun bei 95 kg (Penalty) und 94,5 kg (Ghorgan) zu stehen kommen. Für beide bedeutet das eine enorme Verbesserung ihrer bisherigen Marken. Doch die dahinter platzierten Pferde Ten Bob Tony und Maigret stellen diese Rechnung auf eine solide Grundlage. Beide Pferde wurden im Endkampf leicht behindert, am deutlichsten der bis dahin ungeschlagene Favorit Maigret, was einige Meter gekostet hat, aber wohl keine bessere Platzierung.“
Der Blick in die Zukunft sieht wie folgt aus: „Die deutschen 2000 Guineas sind beim European Pattern Committee durch drei schwächere Ausgaben in den vergangenen Jahren bekanntlich stark unter Druck geraten. Das diesjährige Ergebnis sieht aber weitaus besser aus, so dass die Aussichten auf einen Verbleib des Rennens in der Gruppe II bei Bestätigung der in Köln gezeigten Leistungen günstig sind.“