Für den englischen Rennsport, der in alles andere als ruhigen Fahrwassern segelt, ist eine komplett neuer Organisationsstruktur im Gespräch, die einer Revolution gleichkäme.
Die Racing Post berichtet über Pläne des designierten neuen Chefs der BHA, dem englischen Rennsportverband.
„Charles Allen schlägt radikale Änderungen an der Art und Weise vor, wie der britische Rennsport betrieben wird, um seine Leitung „völlig unabhängig“ von den Rennbahnen und Aktiven zu machen, wie die Racing Post erfuhr“, heißt es und das ist dann auch gleich zu Beginn die Bombe, die die Racing Post zum Platzen bringt.
In der BHA sind die Rennbahnen, die Besitzer, die Züchter und Aktiven mit ihren jeweiligen Vereinigungen vertreten. Sollte es zu einer solchen neuen Struktur kommen, „würde dies die größte Umgestaltung der Leitung des Sports seit fast 20 Jahren bedeuten.“
Hintergrund ist das Ansinnen, dass der Sport künftig von einem unabhängigen, mit weitreichenden Befugnissen ausgestatteten Leitungsgremium geführt werden sollte. Allen sollte sein Amt schon angetreten haben, es gab aber Verzögerungen.
„Es wird angenommen, dass seine Bedenken über die Führungsstruktur, die er nach Gesprächen mit Persönlichkeiten aus dem britischen Rennsport entwickelt hat, die Ursache für die Verzögerung waren“, schreibt die Racing Post.
Ein Arbeitspapier zur Zukunftsorganisation des Rennsports soll die Grundlage für die Veränderungswünsche von Allen sein. In diesem Papier wird argumentiert, dass die Leitung, Verwaltung und Regulierung des britischen Rennsports „völlig unabhängig“ sein sollte, um sicherzustellen, dass die Entscheidungsfindung „im besten langfristigen Interesse des Sports zum Nutzen aller seiner Teilnehmer und nicht aus kurzfristigen kommerziellen oder persönlichen Interessen erfolgt“.
Die weitere Entwicklung wird mit Spannung zu beobachten sein. Sollte sich England tatsächlich zu einer unabhängigen Führung des Sports durchringen, wäre das möglicherweise auch ein Beispiel für andere Länder.