Als Porta Fortuna am Dienstagabend den Ring bei Tattersalls verließ, fiel kurz zuvor zum letzten Mal der Hammer von Auktionator John O’Kelly. Bei 4,5 Millionen Guineas gab er den Zuschlag. Nach 33 Jahren bei Tattersalls machte O’Kelly mit diesem Verkauf Schluss beim renommierten britischen Auktionshaus. Vom Publikum gab es stehende Ovationen, so dass selbst dem so wortgewandten O’Kelly die Worte fehlten.
„Es war überwältigend. Ich dachte, ich würde ‚Vielen Dank‘ sagen, höflichen Applaus bekommen und dann hinausgehen. Aber diese Reaktion hat mich umgehauen“, sagte O’Kelly der Racing Post.
„Ich liebte es, hier zu verkaufen“, so der 66-Jährige weiter. „Ich hatte nicht vor, aufzuhören, aber ich schätze die Absichten des Vorstands (von Tattersalls) und respektiere die Unternehmenspolitik voll und ganz. Natürlich gibt es gemischte Gefühle. Keiner von uns glaubt, dass wir älter werden. Aber die Realität ist, oder vielleicht ist es auch nur die Wahrnehmung, dass man eben doch ein bisschen älter ist. Fairerweise muss ich sagen, dass Edmond Mahony, (Vorsitzender von Tattersalls) wohl versucht hat, das Unternehmen zu schützen, indem er nicht wollte, dass ich irgendwann ein wichtiges Pferd verkaufe und dabei alles vermassele. Das kann immer passieren, obwohl ich immer darauf bedacht war, dass (am Dienstagabend) alles gut läuft.“
Auch, wenn für John O’Kelly nun das Kapitel Tattersalls nach mehr als drei Jahrzehnten beendet ist, wird man ihn weiter hinter dem Auktionspult sehen können. „Ich werde weiterhin in Baden-Baden und Südafrika tätig sein, und dann sehen wir, wie es weitergeht“, sagte er. „Tattersalls möchte, dass ich weiterhin Jährlingsbesichtigungen durchführe, was mir Spaß macht, und ein wenig Repräsentationsarbeit leiste.“
