Markus Klug hört als Trainer auf! Das teilte uns der bislang in Krefeld tätige Coach am Donnerstagmorgen mit. Damit verliert nicht nur der Standort im Stadtwald eines seiner größten Quartiere, mit Markus Klug verlässt auch einer der erfolgreichsten Trainer der letzten Jahre die Szene. Viermal wurde Markus Klug Trainer-Champion (2014, 2016, 2017, 2018), mit Sea The Moon, Windstoß und Weltstar gewann er dreimal das Deutsche Derby, mit Diamanta den Henkel-Preis der Diana. Die Nachricht, dass er sich nun zurückzieht, ist ein Paukenschlag. Noch bis Ende Februar wird Klug die noch 21 auf der Trainingsliste verbliebenen Pferde betreuen.
„Nach 22 Jahren Tätigkeit als Besitzer- und Public Trainer habe ich mich entschlossen, meine aktive Laufbahn zum 28. Februar zu beenden. Ich bin mit Vorfreude und Motivation als selbstständiger Trainer Anfang letzten Jahres gestartet. Die Freude am Galopprennsport ist mir jedoch leider in den letzten Monaten stetig genommen worden“, so Klug, der vor seiner Zeit in Krefeld 13 Jahre im Gestüt Röttgen als Trainer aktiv war, am Donnerstag in einer Pressemitteilung.
„Immer mehr Pferde wurden zum Teil ohne Vorankündigung abgeholt und ich habe direkte Gespräche und Begründungen der Besitzer vermisst. Stattdessen entstanden viele unschöne Gerüchte, beispielsweise ein Standortwechsel nach Iffezheim, der für mich nie ein Thema war, und bewusste Falschdarstellungen, die mich sehr viel Kraft und Energie gekostet haben, sowie den Verlust weiterer Pferde zur Folge hatten“, heißt es weiter.
„Das Verhalten und der fehlende Rückhalt einiger großer Besitzer, wie zum Teil auch deren Angestellter, haben mich persönlich sehr enttäuscht. Es gab vermehrt starken Einflussnahmen auf Fütterung, Training und Nennungen, bei denen ich den Eindruck gewonnen habe, dass meine Meinung, Erfahrung und Überzeugung als Trainer nicht respektiert wurden. Ich habe versucht allen Wünschen gerecht zu werden, aber dennoch haben die Pferde meinen Stall verlassen. Ein erfolgreiches Training der Pferde, so wie ich mir das vorstelle, ist unter solchen Voraussetzungen und gerade unter finanziellen Aspekten nicht zu realisieren.“
Die Entscheidung, im Februar aufzuhören, ist – so ist es der Pressemittelung zu lesen – nicht spontan gefallen, sondern vielmehr Resultat einer schon länger währenden Überlegung. „Im Herbst letzten Jahres war ich schon einmal an diesem Punkt, damals haben mich viele zuversichtliche Gespräche zunächst bewogen weiterzumachen. Jedoch sind seither angekündigte Pferde nie gekommen und im Gegenzug wurden weitere Pferde, die mir fest zugesichert wurden, abgeholt. Deshalb ist meine Entscheidung nun endgültig und alternativlos.“
Abschließend heißt es von Seiten Klugs: „Selbstverständlich wird das Training noch bis Ende Februar normal fortgesetzt, so dass alle Besitzer über einen Monat Zeit haben in Ruhe mit Ihren Pferden zu planen. Ich danke meinem Team, das sich mit großem Einsatz und Herzblut um das Wohlergehen der Pferde gekümmert hat. Mein besonderer Dank gilt allen, die meinen Weg in den letzten 22 Jahren, zunächst als Besitzer-Trainer und anschließend als Publictrainer begleitet und mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich bin dankbar für die Zeit und die Erfolge, die ich im Galopprennsport erleben durfte. Sicher gibt es in den nächsten Wochen noch einige Gelegenheiten mich näher dazu zu äußern.“