Jedes Jahr gibt es in der Sport-Welt ein großer Sommerinterview aus Deauville. In diesem Jahr bot es sich natürlich an, nach dem Sieg mit Goliath in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes mit Coach Francis-Henri Graffard zu sprechen.
Rolf C. Hemke hat dieses Interview für die Sport-Welt geführt, das sich über zwei volle Seiten erstreckt und viele Themen behandelt.
Als Appetizer nachfolgend eine Frage zum Thema der oft langsam gelaufenen französischen Rennen, die beispielsweise Goliath, seinem großen Star, so gar nicht behagen.
Frage: „Ich frage nochmal anders: Den französischen Rennen wird oft vorgeworfen zu langsam gelaufen zu werden und sich eigentlich auf ein kurzes Finish zu beschränken. Wie unterschieden sich pauschal gesprochen also die Rennstile in einzelnen Ländern?“
Graffards Antwort: „Ich möchte eigentlich nicht von verschiedenen Rennstilen sprechen. Es stimmt, dass viele französische Rennen zu taktisch gelaufen werden, und das sehe ich auch durchaus kritisch. Früher gab es zum Beispiel regelmäßig Pacemaker in den Rennen, um die Geschwindigkeit im Rennen sicherzustellen. Das gibt es heute kaum noch, mit Ausnahme von Aidan O´Brien praktiziert das doch kaum noch ein Trainer. Manchmal können solche taktischen Rennen dann auch sehr frustrierend sein, etwa für ein solches Pferd wie Goliath, der ein hohes Tempo braucht. Aber in Frankreich sind es auch die Jockeys, die mit diesem Stil vertraut sind und die so reiten. Das bekommt man dann auch nicht mit einem einzelnen Pacemaker mehr so einfach geändert. Deshalb ist es manchmal auch einfach gut ins Ausland zu gehen, in Japan zum Beispiel ist in den großen Rennen immer Rhythmus und Geschwindigkeit.“
