Engelbrecht-Bresges über mögliche Folgen der Steuererhöhungen in GB

Winfried Engelbrecht-Bresges hat Hong Kong zu einem der erfolgreichsten Rennorte der Welt gemacht. Er gilt als einer der wichtigsten Männer des Galoppsports weltweit. Jetzt hat sich der gebürtige Deutsche zu den Steuererhöhungen in Großbritannien geäußert.

Ebenso wie viele andere aus der Branche, warnte auch er davor, dass die geplanten Steuererhöhungen zusammen mit den affordability checks zu schweren Verlusten am Wettmarkt führen werden und den Schwarzmarkt für das Wetten stärken. Laut einem unabhängigen Modell könnten die Steuererhöhungen auf Pferdewetten innerhalb von fünf Jahren zu Verlusten in Höhe von 330 Millionen Pfund führen.

Die Racing Post druckte jüngst Engelbrecht-Bresges Meinung dazu ab, er zeigte sich sehr besorgt, fürchtet dass die Steuererhöhungen weltweit einen negativen Effekt auf den Sport haben werden.

„Wir sehen, dass dies [affordability checks] zur Folge hat, dass eine deutliche Erhöhung der Steuerbelastung ein großes Problem für die britische Renn- und Zuchtindustrie darstellen würde. Was die Leute vergessen, ist, dass es nicht nur um den Glücksspielbereich geht, sondern letztendlich um ein Ökosystem, das sich aus Zucht, Rennsport und Wetten zusammensetzt. Angesichts der jüngsten Entwicklungen bin ich sehr besorgt, denn wir haben aufgezeigt, dass eine weitere Überregulierung zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen kann, und zwar nicht nur für Wettunternehmen.“

„Wir verfügen über globale Experten, die die Auswirkungen von Vorschriften und Besteuerung auf den illegalen Markt verstehen“, sagte Engelbrecht-Bresges. „Das Team hat methodisch Studien durchgeführt und festgestellt, dass die Menschen zu viele Vorschriften und Beschränkungen vermeiden werden, insbesondere im digitalen Zeitalter, in dem 80 Prozent des Umsatzes in vielen Ländern erzielt werden.“

Engelbrecht-Bresges weiter: „Dann besteht das Risiko, dass man eine völlig unregulierte Branche hat, mit bestimmten Anreizen, die zu Spielsucht führen können. Deshalb befürworten wir eine angemessene Regulierung, aber wir sind der Meinung, dass die derzeitige Situation in Großbritannien sehr besorgniserregend ist.“

Der Hong Kong Jockey Club hat in der letzten Saison 15 Milliarden Euro Umsatz gemacht, nicht nur durch die eigenen Renntage auch durch die aus dem Ausland übertragenen Rennen. Engelbrecht-Bresges ist nicht nur CEO in Hong Kong, er ist Vorsitzender der International Federation of Horseracing Authorities, einer Dachorganisation für Rennsportverbände, die auch die British Horseracing Authority (BHA) berät.

Der Hong Kong Jockey Club und Engelbrecht-Bresges sind auch die Initiatoren des World Pools, für den britische Renntage eine große Rolle spielen. „Wenn Sie über ausreichende Liquidität verfügen, wenn Sie einen hohen Wert im Pool haben, wird dies zu einem Instrument zur Bekämpfung des illegalen Marktes“, so Engelbrecht-Bresges‘ Meinung. „Wenn es jedoch in einer oder mehreren Gerichtsbarkeiten zu viele Beschränkungen oder Auflagen gibt oder die Steuersätze zu hoch sind, dann wird es wieder [zum illegalen Markt] zurückgehen. Selbst die Liquidität in diesem Pool wird geringer sein.“

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