Der traumhafte Abschied des Adrie de Vries – Gruppe I-Sieg mit Bay City Roller

Es gibt Geschichten, die sind zu schön, um wahr zu sein. Doch diese Geschichte ist wahr! Adrie de Vries, der am Samstag für den Ritt auf Bay City Roller (11,6) im Großen Allianz Preis von Bayern (155.000 Euro) für einen letzten Ritt nach Deutschland zurückkehrte, verabschiedete sich mit einem Knall vom deutschen Publikum, gewann das letzte europäische Gruppe I-Rennen auf der Flachen in dieser Saison mit dem von George Scott trainierten New Bay-Sohn Start-Ziel überlegen mit siebeneinhalb Längen. So sagen echte Champions „Good bye“. „Besser geht es natürlich nicht“, so ein überglücklicher Adrie de Vries nach dem 2400 Meter-Highlight.

„Der Trainer hatte viel Vertrauen in das Pferd. Aus diesem Grund habe ich meinen Trip nach Dubai noch einmal verschoben“, sagte der Jockey, der mit dem Dreijährigen aus dem Besitz von Victorious Racing gleich die Spitze übernommen hatte, weiter. Dort servierte de Vries seinem Partner ein absolut perfektes Rennen, schaltete in die lange Riemer Zielgeraden hinein gleich in den nächsten Gang. Es war im Grunde schon der allesentscheidende Satz in Richtung Gruppe I-Sieg. Noch einmal Adrie de Vries: „Das war einfach eine bärenstarke Form. Der Trainer sagte, dass wenn wir vor dem Favoriten sind, und er dann zu uns kommen muss, dann wird es für den Favoriten schwer. Und so war es dann ja auch.“

Hinter Bay City Roller probierte die Vorjahres-Zweite Tiffany unter Luke Morris zwar noch nachzusetzen, doch der Scott-Crack war da schon enteilt. Wie im Vorjahr blieb der Stute nur der Ehrenrang bei ihren Rennbahn-Abschied. Sie geht nun auf die Auktion. Im nächsten Jahr wird sie als Mutterstute starten. Die positive Überraschung des Rennens war der von Marian Falk Weißmeier trainierte Rashford. Unter Jack Mitchell bestätigte der Zarak-Sohn aus dem Besitz von Friedrich Hodel seinen Gruppe III-Sieg aus Iffezheim und kam zu seiner ersten Gruppe I-Platzierung. Platz vier ging an Waldemar Hicksts Lazio (Martin Seidl). Ami De Vega wurde Fünfter, erst dahinter kamen die hochgehandelten Junko und Convergent über die Linie. Peter Schiergens Cold Heart wurde Achter.

Billy Jackson-Stops, der Racing Manager von Victorious Racing, sagte: „George Scott hat einen tollen Job gemacht. Jetzt geht es für Bay City Roller in die Winterpause. Wir planen mit ihm im nächsten Jahr eine größere Gruppe I-Kampagne.“

Für Victorious Racing war es bereits der zweite Gruppe I-Sieg in Deutschland, nachdem man schon mit Calif im vergangenen Jahr den Großen Dallmayr-Preis gewinnen konnte. In diesem Jahr gewann man mit Caballo De Mar, ebenfalls von George Scott trainiert, das Deutsche St Leger. Jedes Mal im Sattel: Adrie de Vries, der in den Farben von Scheich Nasser schon viele Rennen gewinnen konnte. „Die Rennfarben bedeutet mir viel. Es war glaube ich mein zehnter Gruppe I-Sieg für Scheich Nasser“, so de Vries, der sich am Montag dann auf den Weg nach Dubai machen wird. Deutschland verlässt er mit dem bestmöglichen Ergebnis, weitere Siege in den Emiraten werden aber ziemlich sicher folgen.

 

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