Das war die Gruppe-Saison 2015

Die deutsche Gruppesaison 2015 endete am vergangenen Sonntag in Krefeld  Stadtwald mit dem Niederrhein-Pokal, den wie im Jahr 2014 der von Sascha Smrczek trainierte Vif Monsieur gewann. Die Gruppe III-Prüfung im Stadtwald war das letzte von 44 Pattern-Rennen, die in dieser Saison hierzulande gelaufen wurden. Sieben Gruppe I-, zwölf Gruppe II- und 25 Gruppe III-Rennen gab es in Deutschland in diesem Jahr. Und diese Rennen standen eigentlich von Beginn an ganz im Zeichen eines Stalles, nämlich dem von Andreas Wöhler. Vor allem durch die Pferde von Jaber Abdullah bekam sein ohnehin schon qualitätsvolles Ravensberger Lot noch einen weiteren Schub. Nachdem Wöhler 2014 „nur“ fünf Gruppesieger in Deutschland gestellt hatte, waren es in dieser Saison gleich zwölf Grupperennen, die von Pferden aus dem Quartier in Spexard bei Gütersloh gewonnen wurden. Und das, obwohl die beiden besten Dreijährigen des Wöhler-Stalles, Quasillo und Karpino, bereits Mitte des Jahres aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr einsatzbereit waren.

Gruppesiege von April bis Oktober
Von April bis Oktober feuerte der Wöhler-Stall in den Grupperennen aus allen Rohren. Den Anfang machte La Saldana im Kölner Karin Baron von Ullmann-Schwarzgold-Rennen, es folgte Karpino im Dr. Busch-Memorial in Krefeld, in dem er mit 14:10 für die niedrigste Siegquote aller 44 deutschen Grupperennen sorgte. Shining Emerald (Silberne Peitsche), Quasillo (Bavarian Classic), Karpino (Mehl-Mülhens-Rennen), Full Rose (German 1.000 Guineas), Wake Forest (Hamburg-Trophy), Turfdonna (Henkel-Preis der Diana), Shining Emerald (Goldene Peitsche), Potemkin (Preis der Deutschen Einheit), Isfahan (Preis des Winterfavoriten) und Incantator (Baden Württemberg-Trophy) waren die weiteren Gruppesieger für Wöhler, zu denen sich auch noch die beiden Gruppesiege seines Stehers Alex my Boy in Frankreich summieren.

Carvalho und Schiergen in Gr.I top
Fünf Gruppesieger stellte Jean-Pierre Carvalho, war damit in den Grupperennen hinter Wöhler der erfolgreichste Coach. Der Franzose stellte aber mit Ito (Großer Preis von Bayern) und Guiliani (Großer Dallmayr-Preis) gleich zwei Gruppe I-Sieger, was ansonsten nur noch Asterblüte-Trainer Peter Schiergen mit Derbysieger Nutan und Nightflower, die den Preis von Europa für sich entschied, gelang. Schiergen kam durch die Erfolge von Nightflower (Diana-Trial) und Lovelyn (Großer Hansa-Preis) auf vier Gruppesiege, blieb damit vor Andreas Löwe. Der Kölner Trainersenior, der 2014 mit sieben Gruppesiegen noch der erfolgreichste seiner Zunft war, kam auf drei Treffer. Amaron (Frühjahrsmeile, Badener Meile) und Palace Prince (Großer Preis der Sparkasse Krefeld) hießen seine diesjährigen Gruppesieger.

Drei Jockeys siegten sechsmal
Bei den Jockeys gab es auf der Pole-Position nach Anzahl der Siege gleich ein dreifaches „totes Rennen“, denn jeweils sechsmal ritten Filip Minarik, Andrasch Starke und Eduardo Pedroza den Sieger eines deutschen Grupperennens. Minarik punktete in Pattern-Rennen mit den bereits erwähnten Ito (Großer Preis der Badischen Unternehmer, Großer Preis von Bayern), Guiliani (Großer Dallmayr-Preis), Donnerschlag (Hamburger Fliegerpreis), Guardini (Gerling-Preis) und Early Morning (Herbst Stutenpreis), Starkes Gruppesieger waren Amaron (Frühjahrsmeile, Badener Meile), Nightflower (Diana-Trial, Preis von Europa), Lovelyn (Großer Hansa-Preis) und Nutan (Deutsches Derby). Eduardo Pedroza ritt Shining Emerald (Silberne Peitsche, Goldene Peitsche), Quasillo (Bavarian Classic), Wake Forest (Hamburg-Trophy), Turdonna (Henkel-Preis der Diana) und Potemkin (Preis der Deutschen Einheit) zum Gruppesieg. Für Champion Adrie de Vries, der 2014 noch auf acht Gruppesiegern in Deutschkand gesessen hatte, summierten sich in dieser Saison mit Shimrano (Oppenheim-Union-Rennen), Odeliz (Franz-Günther v. Gaertner-Gedächtnisrennen), Virginia Sun (St.Leger) und Dhaba (Preis der Winterkönigin) lediglich vier Gruppetreffer, was aber immer noch eine gute Ausbeute für den Holländer war.

Dreimal Abdullah und Stall Nizza
Für die gute Saison von Andreas Wöhler waren nicht in geringem Maße auch die Pferde von Dubai-Besitzer Jaber Abdullah verantwortlich, der durch Shining Emerald und die Stute Full Rose zu drei Gruppesiegen kam. Auf die gleiche Zahl brachte es bei den Besitzern nur noch der Stall Nizza von Jürgen Imm, für den es durch die Treffer von Nightflower und Nutan ebenfalls drei Gruppesiege gab. Im Jahr zuvor hatte hier noch das Gestüt Winterhauch mit fünf Siegern die Pole-Position belegt.

Fährhof erfolgreichster Züchter
Bei den Züchtern schoss 2015 die Stiftung Gestüt Fährhof mit sechs Gruppesiegen den Vogel ab. In der Sottrumer Zuchtstätte erblickten Karpino, Quasillo, La Saldana, Wake Forest und Potemkin das Licht der Welt. Jürgen Imm erzielte als Züchter durch Nightflower und Nutan drei Gruppesiege. Gleiches gilt für das Gestüt Schlenderhan, das als Züchter von Ito und Guardini geführt wird.

Areion auch in Grupperennen top
Der domierende Deckhengst der Saison 2015 war Areion, in diesem Jahr kommt der Big Shuffle-Sohn zu seinem dritten Championat bei den Vaterpferden. Und auch in den Grupperennen spiegelte sich die Dominanz des Champions von 2010 und 2013 wider. Hatte Areion mit Flamingo Star 2014 lediglich einen Gruppesieger gestellt, so waren in diesem Jahr von seinen Nachkommen gleich vier in Grupperennen erfolgreich. Palace Prince siegte im Großen Preis der Sparkasse Krefeld, Queenie im Großen Preis der Landehauptstadt Düsseldorf, Dhaba gewann den Preis der Winterkönigin, während Incantator in der Baden-Württemberg-Trophy erfolgreich war. Ein Jahr zuvor hatten sich bei den Deckhengsten mit jeweils drei Siegen Dubawi, High Chaparral, Monsun, Sea The Stars und Soldier Hollow  den Spitzenplatz geteilt.

Fünf Grupperennen ins Ausland
2014 konnten die deutschen Ställe bis auf drei Ausnahmen alle Grupperennen im Lande halten, in dieser Saison kamen die Gäste zu fünf Treffern in den hiesigen Grupperennen. Dabei waren sie durch Second Step (Luca Cumani, Großer Preis von Berlin) und Prince Gibraltar (Jean-Claude Rouget, Großer Preis von Baden) sogar zweimal in Gruppe I-Rennen erfolgreich. Odeliz (Karl Burke, Franz-Günther v. Gaertner-Gedächtnisrennen), Dessertoflife (Mark Johnston, Zukunftsrennen) und Vadamos (Andre Fabre, Darley Oettingen-Rennen) waren die weiteren ausländischen Pferde, die hierzulande in Grupperennen erfolgreich waren.

Sechsmal dreistellige Siegquoten
Werden die Grupperennen eher von Favoriten oder von Außenseitern gewonnen? In der Regel waren es doch eher die „gemeinten“ Pferde, die in den Grupperennen ganz vorne landeten, denn nur sechs Rennen wurden von Pferden zu dreistelliger Quote gewonnen. Den Vogel schoss der von Christian von der Recke trainierte Shadow Sadness im Frühjahrspreis des Bankhauses Metzler in Frankfurt ab, auf dessen Sieg es 299:10 gab. Nordico (150:10, Großer Preis der Wirtschaft), Turfdonna (167:10, Henkel-Preis der Diana), Pas de deux (130:10, Preis der Sparkassen-Finanzgruppe), Shivajia (211:10, T. v. Zastrow-Stutenpreis) und Early Morning (135:10, Herbst-Stutenpreis) siegten ebenfalls zu Odds von über 100:10. Siegquoten von unter 20:10 gab es neben dem schon erwähnten Karpino noch durch Quasillo (15:10, Bavarian Classic) und Shimrano (18:10, Oppenheim-Union-Rennen).

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