Traumhafter Start mit der eigenen Zucht

Dass man es als Züchter mit lediglich einer Mutterstute auch unter die erfolgreichsten Züchter in der Statistik schaffen kann, weiß man spätestens, seitdem Paul H. Vandeberg mit seiner Stute Tijuana den Arc-Sieger Torquator Tasso züchtete. Ein Kunststück gelang aber auch Niels Ohlig, Tierarzt aus dem niedersächsischen Schneverdingen, denn mit seiner ersten und damals auch noch einzigen Mutterstute gelang ihm gleich ein absoluter Volltreffer, als er den von Maxios stammenden Walderbe züchtete. Der Hengst, der in diesem Jahr als Stallion im Haras du Broussard in Frankreich als Stallion debütieren wird, hievte seinen Züchter mit den Siegen im Gran Premio del Jockey Club (Gr.II) und dem Premio Carlo d‘Alessio (Gr.III) bereits 2020 auf den 14. Platz der Züchterstatistik und sorgte im vergangenen Jahr, obwohl er nur zwei Starts absolvierte, mit dem zweiten Platz im Dubai Gold Cup dafür, dass Niels Ohlig es erneut in unsere Serie „Top-Züchter“ schaffte, diesmal als Siebzehnter. Das war natürlich ein Zuchtstart wie im Märchen für den 46-Jährigen, der als Tierarzt für mehrere Gestüte in der Region wie Park Wiedingen, Lünzen und natürlich für das Gestüt Brümmerhof tätig ist. Aus der Zucht der letztgenannten Zuchtstätte entstammt auch die inzwischen zehnjährige Waldfee, die Ohlig von Gregor und Julia Baum geschenkt bekam, wobei man gleich noch ein Foalshare zu Maxios obendrauf gab. „Das war schon eine tolle Sache“, erinnert sich Ohlig und hat natürlich recht, denn die Dai Jin-Tochter, die aufgrund gesundheitlicher Probleme keine Rennen bestreiten konnte, ist immerhin eine Halbschwester der Gruppesieger und Deckhengste Wiesenpfad und Waldpfad sowie der zweifach klassisch platzierten Listensiegerin Waldtraut.

Tragend von Sea The Stars

Über Walderbe muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Beim zweiten Produkt, der von Reliable Man stammenden, jetzt vierjährigen Waldnymphe, die inzwischen im Stall von Mario Hofer steht, wartet man noch auf den ersten Sieg, den ein Jahr jüngeren Waldfuchs, einen rechter Bruder von Walderbe hat Ohlig als Jährling nach Großbritannien an die Yorton Farm verkauft. Über Tattersalls Ireland ging der bereits im Wallachstatus stehende Maxios-Sohn in den Besitz von Peel Bloodstock über. „Wie ich gehört habe, macht er sich sehr gut. Er soll im Mai zur Auktion gehen, da bin ich sehr gespannt“, sagt sein Züchter. Im vergangenen Jahr brachte Waldfee ein Stutfohlen nach Holy Roman Emperor, das sich zur Aufzucht im Gestüt Hachetal befindet. Danach ging es zu einem der ganz großen Stallions in Europa. Sea The Stars, dem im irischen Gilltown Stud stehenden Klassehengst. „Das war auch ein Foalsharing. Und man muss ganz klar sagen,  ohne Walderbe hätten wir nie die Chance bekommen, zu einem solchen Hengst zu gehen. Das war schon ein tolles Erlebnis, ich bin auch ein Fan dieses Hengstes“, sagt der Tierarzt, dessen gesamte Familie bei den züchterischen Aktivitäten mitfiebert. „Waldfee steht bei uns direkt an unserem Haus. Hier kommen auch die Fohlen zur Welt, das ist für unsere Kinder auch immer ein tolles Erlebnis“, so Ohlig. So wird man also in diesem Jahr live bei der Geburt eines Sea The Stars-Fohlens dabei sein. „Sie ist allerdings etwas später mit dem Abfohlen dran, deshalb wird sie in dieser Saison auch nicht gedeckt“, so der Züchter, der seit dem vergangenen Jahr auch noch mit einer weiteren Stute züchtet.

Neuzugang Weichsel

Das ist die aus Röttgener Zucht stammendeWeichsel. Die Soldier Hollow aus der klassisch platzierten Listensiegerin Well Known (Königsstuhl) ist wie Waldfee zehn Jahre alt und u. a. eine Halbschwester des Gruppe I-Siegers Well Made. Vier Produkte, die allesamt noch auf das Zuchtkonto des Gestüts Röttgen gehen, hat Weichsel bislang gebracht, ihre von Exceed and Excel stammende Tochter Weise wurde bei der BBAG-Jährlingsauktion im vergangenen Jahr für 75.000 Euro nach Irland verkauft.
„Sie war im vergangenen Jahr bei Waldpfad, das Fohlen erwarten wir in den nächsten Tagen“, sagt Ohlig. In diesem Jahr wird die Reise für Weichsel nach Frankreich gehen, denn im Haras d‘Etreham sucht sie mit dem Kingman-Sohn Persian King, klassischer Sieger in Frankreich, einen sehr interessanten Beschäler auf. „Dabei handelt es sich aber auch um ein Foalsharing. Nicht, dass Sie einen falschen Eindruck bekommen, was man als Tierarzt verdient“, so Ohlig.

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