Sea The Moon im GAG vor Ivanhowe

Nach Danedream, Novellist und auch Pastorius, die so richtig Big Points auf der europäischen Turfbühne in die Scheuer gefahren hatten, war es im letzten Jahr der Wöhler-Schützling Prtotectionist, der mit seinem Erfolg im Melbourne Cup ein neues Kapitel deutscher Turfgeschichte aufgeschlagen hatte. Der Monsun-Sohn gewann in Melbourne ein Gruppe I-Rennen auf Handicap-Ebene. Dies sorgte weltweit für Aufsehen, doch um an die Spitze im deutschen Generalausgleich zu kommen, reichte es nicht. Mit einer Marke von 102,5 Kilo steht der im Deutschen Derby mit elf Längen erfolgreiche Sea The Moon an der Spitze, immerhin 2,5 Kilo über Ivanhowe und Protectionist, die beide auf 100 Kilo kamen.

Hohe Marke für einen Derbysieger
Die vergebene Marke von 102,5 Kilo für den bis zum Longines – Großer Preis von Baden unbesiegten Görlsdorfer Sea The Moon ist eine für einen Derbysieger höchst respektable Marke. Er befindet sich in der Spitzengruppe der am höchsten eingestuften deutschen Pferde der letzten 30 Jahre. Aber sie ist sicherlich allemal gerechtfertigt, denn nach einem Arbeitsstop war der Sea The Stars-Sohn in Iffezheim sicherlich nicht im absoluten Vollbesitz seiner Kräfte. Dann kann sogar das endgültige Aus. Eine Chance, sich zum Beispiel, wie eigentlich geplant, im Prix de l‘ Arc de Triomphe mit den besten Pferden Europas zu messen, bekam er nicht. Einige Vergleiche zu seiner Einschätzung von 102,5 Kilo. Lucky Speed wurde mit 97,5 Kilo bedacht, Kamsin und Adlerflug erhielten erhielt 100,5 Kilo, Pastorius 101 Kilo, Lavirco  101,5 Kilo. Der seit 30 Jahren am höchsten eingeschätzte Dreijährige wurde im Deutschen Derby sogar nur Zweiter. Die Rede ist vom Fährhofer Lomitas, der nach seiner überraschenden Niederlage im „Blauen Band“ anschließend mit seinen Galas im Großen Preis von Baden und Preis von Europa auf eine sehr hohe Marke von 105,5 Kilo kam.

Hinter Sea The Moon rangiert aus dem letztjährigen Derby-Jahrgang Lucky Lion an zweiter Stelle. Der Winterhaucher High Chaparral-Sohn war auch im Derby Zweiter zu Sea The Moon und dürfte bei seinem Gruppe I-Sieg im Großen Dallmayr-Preis eine international hoch anzurechnende Form gezeigt haben, als er Frankels rechten Bruder und veritablen Gruppe I-Sieger Noble Mission auf die Verliererstraße schickte. Die Handicapper bedachten Lucky Lion mit 99 Kilo. Zwei Kilo weniger erhielt der Molenhofer Sirius, der im Großen Preis von Berlin auf Gruppe I-Ebene erfolgreich war. Der Hoppegartener Saisonhöhepunkt war im Schnitt wohl nicht ganz so stark besetzt wie andere Gruppe I-Rennen. Mit 97 Kilo im GAG kann Sirius sicher gut leben. Mit Signs of Blessing rangiert unter den Vertretern des Jahrgangs 2011 der erste Ausländer. Der Rohaut-Schützling gewann in souveräner Manier die Burda-Goldene Peitsche, erhielt dafür 96,5 Kilo. Zu bestätigen wusste der Franzose die Iffezheimer Form nicht. Er lief nach Iffezheim nur noch einmal in Ascot und spielte im Herbst in England in einem Gruppe III-Rennen keine Rolle.

Die beste dreijährige Stute des Vorjahres ist aus sportlicher wie auch rechnerischer Sicht Gestüt Etzeans Feodora, die als siegloses Pferd das Kunststück fertigbrachte, den zur Gruppe I zählenden Henkel-Preis der Diana gewann. So richtig ins Visier der internationalen Agenten geriet die Lord Of England-Tochter, als sie im Prix de l‘ Opera nicht weit vom Sieger weg und als Fünfte die Linie passierte. Sie schien in der Distanz kurz sogar für den Sieg in Frage zu kommen. Feodora erhielt 96 Kilo und rangiert somit um ein Pfund höher als Penelopa, die 2013 die „Diana“ gewann. Gerade für die Hengste ist es interessant, wer von den Vertretern des letztjährigen Derby-Jahrgangs noch 95 Kilo und mehr bekamen. Es sind Magic Artist (96), Wild Chief (96), Eric (95,5), Giant’s Cauldron (95), Guardini (95) und Nordico (95).

Ivanhowe wie Protectionist
Mit einer Einschätzung von jeweils 100 Kilo stehen Schlenderhans Ivanhowe und Protectionist, beide mittlerweile nach Australien verkauft, auf einer Stufe. Mit Gerling-Preis, Longines – Großer Preis von Baden und Pastorius – Großer Preis von Bayern gewann Ivanhowe drei Hochkaräter im deutschen Rennprogramm, in Iffezheim bezwang er sogar Derbysieger Sea The Moon. Seine Einschätzung im dreistelligen Bereich erfolgte seinen Leistungen absolut entsprechend, an die hohen Marken von Novellist und Danedream, die als Vierjährige  beide in den „King George“ zum Zuge gekommen waren, konnte Ivanhowe nicht ganz herankommen. Die Leistung von Protectionsit in Australien, als er in großer Manier den Melbourne Cup auf Handicap-Ebene gewann, ist rechnerisch zu europäischen Formen nicht leicht in Relation zu bringen. Da er aber auch hierzulande den Großen Hansa-Preis gewann und in Deauville den Prix Kergorlay, dürfte seine Einschättzung von glatte 100 Kilo ein swehr gute Lösung gewesen sein.

Hoch wurde der Erfolg des englischen Gastes Here Comes When im Darley Oettingen eingestuft, doch schlug der Schützling von Andrew Balding auch die gesamte deutsche Meilenelite mit Amaron, Magic Artist, Felician, Neatico und Red Dubawi. Darüber hinaus gewann Here Come When im Herbst in der Heimat eine weitere Gruppe-II-Prüfung, nämlich die Challenge Stakes in Newmarket. Dort oben im GAG, wo die Luft  sehr, sehr dünn ist, gelang es mehreren Pferden ihre Marke gegenüber 2013 zu steigern. Europa-Preis-Sieger Empoli erhielt. 97,5 Kilo, verbesserte sich somit um ein Kilo.    Der in Frankreich zu drei Gruppe-Siegen aufgestiegen Sommerabend erhielt ebenfalls 97,5 er verbesserte seine Marke um 2,5 Kilo. Und der ebenfalls mit 97,5 Kilo eingestufte Flamingo Star, der ebenfalls im Nachbarland im Prix Perth auf Gruppe-III-Ebene erfolgreich war, zuvor auch den Großen Preis der Düsseldorfer Wirtschaft gewonnen hatte, verbesserte sein GAG um satte 5,5 Kilo. Was in Anbetracht seiner Erfolge – zwei Gruppe-III-Siege – schon erstaunlich ist. Das am höchsten eingestufte sieglose Pferd der letzten Saison ist Earl of Tinsdal. Dreimal war er am Start, stets auf Gruppe-I-Ebene, stets landete er in die Geldränge, doch zu einem vollen Erfolg sollte es nicht reichen.

Der „Winterfavorit“ steht vorne
Fass der Gewinner des Preis des Winterfavoriten bei den Zweijährigen von 2013 die Nase vorne hat, ist eher die Regel als die Ausnahme. Auch aktuell ist es wieder so gekommen, Brisanto wurde mit 95 Kilo bedacht, so dass der Hengst von Stall Litex Commerce die Nummer eins ist. Zum Vergleich: 2013 wurde der Wintervoratit Born to Run mit 94,5 Kilo eingestuft, die Bestätigung ließ er dreijährig allerdings vermissen. Der Dansili-Sohn Brisanto schlug im Weidenpescher Park auf Gruppe-III-Ebene Sherlock, der später diese Form später auf internationalem Parkett deutlich aufwertete, als er im  Criterium International auf Gruppe-I-Ebene als Dritter hervorragend abschnitt. Mittlerweile wechselte Sherloch in Hong Kong-Besitz. Er erhielt 92,5 Kilo. Der im Krefelder Herzog von Ratibor-Rennen siegreiche Los Cerritos, der über die Iffezheimer Breeze Up-Auktion im letzten Frühjahr in jetzigen Besitz gewechselt war, steht mit 94 Kilo zusammen mit Palang hinter Brisanto auf den weiteren Plätzen. Los Cerritos siegte im Krefelder Stadtwald überraschend aber im Stile eines sehr gutes Pferdes. Palangs hohe Einstufung resultiert aus seinem glänzenden zweiten Rang hinter Epicuris im Criterium de Saint-Cloud. Der im Herzog von Ratibor-Rennen als Zweiter über die Linie gekommene, zuvor in Iffezheim mit der „halben Bahn“ erfolgreiche Liberry Gold erhielt 92 Kilo wie auch die in Frankreich zur Gruppe-III-Siegerin aufgestiegene Moonee Valley, die somit die am höchsten eingestufte zweijährige Stute ihres Jahrgangs ist. Sie rangiert mit 91,5 Kilo ein Pfund über Bourree und somit der Siegerin im Preis des Winterkönigin. Damit bleibt sie aber im Rahmen der Einschätzungen der Iffezheimer Gruppe-III-Prüfungen, 2013 erhielt Diamond Dove 92,5 Kilo. 

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