Graditzer Züchtermeeting ein voller Erfolg

Es gibt Orte im Allgemeinen und in der Vollblutzucht und im Rennsport im Besonderen, die nie ihre Anziehungskraft verlieren. Das trifft vor allem auf das von Kurfürst Johann Georg III. im Jahre 1686 gegründeten und von dessen Sohn Kurfürst Friedrich August 1722 durch das noch heute imponierende barocke Gebäude-Ensemble erweiterte Hauptgestüt Graditz zu. Seit exakt 150 Jahren werden auf der gepflegten, weitläufigen Anlage vor den Toren von Torgau Vollblüter gezüchtet. Legionen von erstklassigen Pferden sind hier groß geworden. Einer aus der jüngsten Zeit will ab 2017 in seiner Geburtsstätte für leistungsfähigen Nachwuchs sorgen. Der Gruppe I-Sieger Lucky Lion war an einem von traumhaft schönen äußeren Bedingungen begleiteten Herbsttag einer der Protagonisten beim zweiten Graditzer Züchtermeeting.

160 Gäste anwesend
Der Einladung der beiden Betreiber der privaten Graditzer Vollblutzucht, Matthias Schneider und Matthias Tandler, waren 160 Gäste aus vielen Teilen unseres Landes sowie aus Österreich, der Schweiz und aus Tschechien gefolgt. Die nicht zuletzt bezüglich Öffentlichkeitsarbeit sehr rührigen Initiatoren hatten ein breites Spektrum an Vorträgen und Workshops zusammengestellt. „Es kamen 20 Prozent mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr,“ verwies Matthias Schneider auf den großen Zuspruch, „die Themen wurden sehr gut angenommen, es gab bereits zahlreiche Feedbacks, die für die künftige Gestaltung des Züchtermeetings wichtig sind.“ Viele der Teilnehmer vom vergangenen Jahr waren erneut dabei, aber auch zahlreiche neue kamen. „Wichtig ist uns vor allem,“ sagte Matthias Schneider, „der Kontakt mit den Rennvereinen. So können wir durch die Einnahmen der Versteigerung von Sprüngen der fünf Hengste Amaron, Arrigo, Hurricane Run, Kallisto und Lucky Lion und des Losverkaufs der Tombola 15.500 Euro den Rennveranstaltern in Dresden, Leipzig, Hoppegarten und Magdeburg im kommenden Jahr für Rennpreise zur Verfügung stellen.“ Der besondere Dank der beiden Graditzer Züchter gilt den Hengsthaltern, die die Sprünge zur Verfügung gestellt haben., „aber auch allen anderen, die zum Gelingen dieses wichtigen Tages beigetragen haben.“ Vor Ort waren die Eigentümer des Gestütes Etzean, Christiane Weil-Daßbach und Sohn Marc.
Daniel Krüger, Geschäftsführer der Besitzervereinigung, verwies auf die Bedeutung der im Jahre 2013 erhöhten Züchterprämien für Rennen der Zwei-und Dreijährigen von 24 auf 30 Prozent und auf die gestiegene Zahl von Zuchtstuten von 748 auf 864. 27 Züchter verfügen über einen Bestand von mehr als zehn Stuten. „Graditz hat auch die Präsentation der deutschen Vollblutzucht in Newmarket unterstützt,“ verwies Daniel Krüger auf eine weitere von vielfältigen Aktionen der beiden Züchter, die für die Gäste auch eine Info-Mappe mit in Wort und Bild sehr gut gestalteten Prospekten (deutsch und englisch) bereit hielten.

Hengste ziehen Blicke auf sich
Dicht umlagert war der Platz am historischen Pavillon im Gestütspark, als von Matthias Tandler die beiden Deckhengste Arrigo, der sich bereits nach einem Gestütsjahr in guter Beschälerkondition zeigte, und der frisch aus dem Rennstall gewechselte Lucky Lion sowie drei schmucke Jährlinge aus der Zucht von Hans-Dieter Lindemeyer vorgestellt wurden. Lebensfreude pur bei den edlen Vollblütern. Natürlich war auch für das leibliche Wohl der Gäste bestens gesorgt, zünftig präsentiert im Langen Stall. „Die Arbeit in Graditz,“ betonte Matthias Schneider auch im Namen seines Geschäftspartners, „macht uns großen Spaß und ist ungemein spannend.“  Das aufwendige und gelungene, von Andreas Neugeboren locker und gut moderierte Züchtermeeting hat den Bekanntheitsgrad von Graditz gewaltig vergrößert. So etwas hat es bei den Vorgängern nicht gegeben. Und wenn man bedenkt, dass Matthias Schneider und Matthias Tandler erst seit Mai 2014 sich aktiv mit der Vollblutzucht beschäftigen, muss man das Erreichte sehr hoch bewerten. Eine besondere Geste ist das Dankschreiben mit eine Fotokarte an die Besucher des zweiten Züchtermeetings. „Wir haben versucht,“ so heißt es unter anderem, „Ihnen das Gestüt und unsere Planungen für die kommenden Jahre vorzustellen und gleichzeitig weitere spannende Themen zu bieten. Dazu war es uns wichtig, eine Plattform für Gespräche von Züchtern, Besitzern, Trainern und Freunden zu bieten.“ Eine gute Nachricht konnte Matthias Schneider von der soeben durchgeführten Herbstuntersuchung verkünden: „Alle Stuten sind tragend, die sechs eigenen und die Pensionsstuten.“ Ein weiterer sehr positiver Tag für Graditz.

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