Frank Fuhrmann steht zurzeit auf Platz vier in der Trainerstatistik. Mit seinen Pferden gewann er bislang 30 Rennen, das ist das bisher beste Ergebnis in seiner Karriere als Trainer. Besonders die Seriensieger Casinomaster und Circuskind sorgten in der aktuellen Saison für einiges Aufsehen. Im Gespräch mit der Sport-Welt verrät er ein wenig über seine Philosophie als Trainer und wirft einen Blick auf die bereits begonnene Sandbahnsaison und seine Ziele für das kommende Jahr.
Fokus auf der Basis
„Für nächstes Jahr erhoffe ich mir natürlich, weiterhin so viele schöne Erfolge feiern zu können. Ich habe mir vorgenommen, in die Top Ten der erfolgreichsten Trainer zu kommen, und es sieht ja so aus, als sollte dieser Plan auch aufgehen. Ich wünsche mir auch, dass ich mich in der Statistik unter den besten zehn, auch in den kommenden Jahren, festsetzen kann. In der laufenden Saison hatten wir auch einige schöne Siege zu feiern. Bei Circuskind könnte ich mir auch vorstellen, dass da noch Luft nach oben ist, für welche Klasse es letztendlich reicht, wird man noch sehen. Casinomaster konnte in diesem Jahr bereits fünf Rennen gewinnen und ist deshalb natürlich auch vom Handicapper erfasst. Auch wenn es bei ihm manchmal schwierig ist, passende Rennen zu finden, denke ich, dass er auch im nächsten Jahr noch ein paar Rennen für uns gewinnen kann. Mir ist es wichtig, mit allen Pferden, die bei mir im Training stehen, Erfolge zu erzielen. Das ist bedeutender, als mit einem einzelnen Pferd aufzufallen und alle anderen nicht zu erwähnen. Meine Philosophie ist auch, dass jeder an unserem Sport Spaß haben soll, und gerade bei unserer Besitzerstruktur mit mehreren kleineren Besitzern ist es mit besonders wichtig, dass keiner zu kurz kommt.“
Das Jahr der Rekorde
Für Frank Fuhrmann ist 2019 das Jahr der persönlichen Rekorde, denn er konnte in der laufenden Saison seine Gewinnsumme im Vergleich zu den Vorjahren fast verdoppeln. Bislang kommt er auf 176.033 Euro, im Vergleich dazu lag er Ende der Saison 2018 bei 106.491 Euro. Mit 32 Startern gelangen ihm 30 Siege, das Jahr 2018 schloss er hingegen mit 15 Siegen ab. Auch die Anzahl der Pferde auf der Trainingsliste hat sich stark erhöht, denn derzeit findet man 38 aktive Rennpferde im Stall in Möser bei Magdeburg. Insgesamt gelangen Frank Fuhrmann seit dem Start seiner Karriere als Trainer im Jahre 2001 153 Siege, alleine 45 dieser Treffer gelangen ihm in den letzten zwei Jahren.
Rückblick auf die Saison
„Casinomaster hat mich mit seinen fünf Siegen besonders beeindruckt, auch Circuskind konnte fünf Rennen gewinnen. Die Stute wird sehr wahrscheinlich auch noch auf Sand an den Ablauf kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass dabei vielleicht noch der ein oder andere Sieg herauskommt. Auch Kareless konnte drei Rennen gewinnen, sehr gut gefallen hat mir auch die Leistung von Rateel mit seinen zwei Erfolgen in der laufenden Saison. In dieser Saison waren so viele schöne Momente dabei, sodass ich mich da gar nicht entscheiden könnte, wie zum Beispiel in Berlin, Hamburg oder Baden-Baden. Für die kommenden Jahre würde ich mir den Weltfrieden wünschen, das wird als Rennpferdetrainer aber wohl schwierig. Daher wünsche ich mir einen starken Zusammenhalt unter den Aktiven im Rennsport und dass die Rennpreise vielleicht wieder steigen. Das wäre vor allem gerade für die kleineren Besitzer wichtig, denn heutzutage ist es schon ein Erfolg, wenn man mit den Renngewinnen alle laufenden Kosten des Pferdes deckt. Das gilt vor allem auch für die Sandbahnrennen. Obwohl die Rennpreise so gering sind, erhält man für einen Sieg dort oftmals viel Aufgewicht. Gerade bei den Pferden, die ich im Ausland kaufe, um sie in Deutschland laufen zu lassen, ist das ein Problem. Wir bekommen aber in diesem Winter auch noch einige Jährlinge hinzu, die das Lot verstärken werden, und ich denke, dass einige vielversprechende Pferde dabei sind.“
Lieblingsdisziplin Sprintrennen
„Auf der Sandbahn werden jetzt erst einmal vorrangig unsere Neueinkäufe an den Ablauf kommen, denn da wollen wir einfach mal sehen, wo wir mit ihnen stehen. Der Fokus liegt aber schon wieder auf dem kommenden Frühjahr, auch wenn wir natürlich auch auf Sand gerne einige Punkte mitnehmen möchten. Wir arbeiten auf die Grasbahnsaison hin, vor allem auf die Rennen in Hamburg, Berlin und Baden-Baden, sodass wir auch im kommenden Jahr wieder einige schöne Siege feiern können. Gerade auf diesen Bahnen gibt es auch für die kleineren Rennen lohnende Geldpreise. Auch die Superhandicaps in Bad Harzburg sind sehr interessant, allerdings sind das natürlich Rennen, die jetzt alle gewinnen wollen und die deshalb auch besonders schwer sind. Ich habe außerdem viele Sprinter im Stall, und da ist es auch schwierig immer passende Rennen zu finden. Da ist es besonders schade, dass die 1000-Meter Rennen in Baden-Baden nicht mehr ausgeschrieben werden und stattdessen auf 1200 oder 1400 Metern gelaufen werden. Am liebsten ist mir da Hamburg, denn dort finde ich eigentlich immer die besten Rennen, wenn man darauf achtet, dass Distanz und Gewicht genau passend sind. Ein weiteres Saisonziel wäre die Siegquote auf zehn Prozent zu steigern, derzeit stehen wir ca. bei acht Prozent. Wir haben lange auf diesen Erfolg hingearbeitet und jetzt auch einen guten Stand an Pferden. Im nächsten Jahr werden wir noch etwa zehn Pferde mehr im Stall haben. Ich würde mir aber wünschen, einmal die Goldene Peitsche zu gewinnen. Wir arbeiten daraufhin, aber da muss man einfach mal sehen, wohin uns der Weg führt.“