Woodburns geniale Route ebnet Weg zu Syrakus-Sieg

Rennkommentator Manfred Chapman kennt Jockey Kevin Woodburn und dessen Eigenheiten seit Jahren. Von vielen Rennen, die Chapman von Woodburn gesehen hat. Und so verwunderte es nicht, dass Chapman den Jockey im Preis des Kölner Stadt-Anzeigers durchschaute, als Woodburn zu Beginn der Zielgeraden in seine Trickkiste griff. In großem Bogen ließ Woodburn den Röttgener Hengst Syrakus in diesem Listenrennen in die Zielgerade segeln. Aber das war der Weg zum Sieg für den Dreijährigen. „Syrakus weicht hier weit nach außen, aber das kann auch Absicht sein“, kommentierte Chapman das Manöver des Jockeys.

Einmal außen galoppierend, den besten Boden unter den Hufen, war Syrakus auf dem Weg zum Sieg nicht mehr aufzuhalten. National Academy lief zwar noch bis auf eine halbe Länge an das Siegerteam heran, aber Woodburn hatte die Sache immer locker im Griff. Hale Bopp, als Favorit ins Rennen gegangen, erreichte nach 2400 Metern den dritten Rang.

Ein genialer Ritt eines Jockeys, der am Jahresende Schluß machen will. Woodburn hatte schon vor einiger Zeit seinen Abschied aus dem Rennsattel angekündigt. Was dem Turf fehlen wird, haben die Besucher in Köln am Sonntag gesehen: geniale Momente a la Woodburn. Der Jockey schaffte dank Kronado ein Doppel am Kölner Benefiz-Renntag.

Auch die anderen Sieger des Tages haben jeder für sich eine Geschichte. Capital Secret bescherte dem Galopp-Club Deutschland, dem ältesten Galoppclub dieses Landes, den dritten Saisonsieg. Amaranthus gewann unter Hana Mouchowa für das kleine Düsseldorfer Quartier von Trainer Klaus Heinke das dritte Rennen in Folge. Iaskre aus dem Gestüt Simmenach, von Harro Remmert in Köln trainiert, münzte auch seinen zweiten Start in einen Sieg um und hat offenbar eine beachtliche Karriere vor sich. Adlerflieger gewann als „gutes Ding“, das er schon beim letzten Start war, nun tatsächlich.

Und auf Mister Big zeigte Jimmy Quinn, warum er als einer der besten Finish-Reiter des Landes gilt. Ausgerechnet ein Schiergen-Pferd (Nabob, geritten von Amateur Andreas Göritz) putzte Quinn im Sattel von Mister Big mit Minimal-Vorsprung weg. Dessen Trainer Hans-Walter Hiller, einst Champion, macht in seinem Rennstall am Niederrhein einen Riesen-Job, führt seine Pferde von Sieg zu Sieg.

Der Kölner Rennverein verbuchte in den acht Rennen des Tages (auf das Prominenten-Rennen mit den Island-Ponys wurden keine Wetten angeboten) flossen beachtliche 1.055.000 Mark durch die Wettkassen.

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