Negativ-Doping, ein Phänomen, das man nicht erst seit gestern kennt. Pferde werden mittels einer bestimmten Substanz in ihrem Leistungsvermögen so beeinflusst, dass sie langsam laufen. Gerade das Wett-verhalten ist dann interessant, resultierend in der Frage: Wurden äußergewöhnlich hohe Wetten ohne das ‚gedopte‘ Pferd gespielt?
Drei Verdachtsfälle gab es bereits in den wenigen Wochen der neuen Saison. Angefangen bei Aljaarif, der als 11:10-Favorit in einem Neusser Altersgewichtsrennen völlig geschlagen das Ziel passierte. Dann war es Savona, die als favorisiertes Pferd in Dortmund in einem Handicap unterging, schon beim ersten Passieren des Ziel mit ihrem Latein am Ende war.
Fall Nummer drei: Sixtino (Foto), 21:10-Chance des Gestüts Röttgen am 19. Januar in Neuss. 25 Längen hinter dem Vorletzten Anono, sage und schreibe 61 Längen hinter dem Sieger Landroval. Das konnte einfach nicht stimmen. Andreas Helfenbein im Sattel und Trainer Hans-Albert Blume – sie wirkten versteinert, konnten sich die Vorstellung des letztjährigen St. Moritz-Grand Prix-Siegers nicht erklären.
Doch eine Erleuchtung bleibt auch nach der Untersuchung des Direktoriums aus. Harald Siemen, Sicherheitschef beim Dachverband: ‚Wir konnten nichts finden.‘ Einmal mehr keine ungewöhnlichen Substanzen bei der Probe, der Fall Sixtino, er bleibt nach wie vor ungelöst. Auch für Hans-Albert Blume: ‚Auch nach dem Rennen war nichts festzustellen. Er geht jetzt direkt ohne weiteres Rennen nach St. Moritz. Andreas Helfenbein wird ihn wieder reiten.‘
Die Titelverteidigung im Engadin – man hat sie also fest im Viser. Zumal Blume einen bemerkenswerten Schnitt im Grand Prix hat: zwei Starter – zwei Siege (Azuerro und Sixtino). Folgt Teil drei?
