Werner Köster mit 76 Jahren gestorben

Einer der einflussreichsten deutschen Sportjournalisten und ein langjähriger Freund des Galopprennsports ist tot: in Hamburg ist Werner Köster am Donnerstag im Alter von 76 Jahren verstorben.

Köster war lange Jahre der Leiter der Sportredaktion der BILD und Gründungs-Chefredakteur der Sport-BILD. In beiden Medien spielte der Galopprennsport zu den damaligen Zeiten eine ungleich bedeutendere Rolle als heute. Auch eine große Präsenz des Turfs im Berliner Kurier, zu dem er später wechselte, hat Köster mit angestoßen, sowie den Sportteil der Dresdener Morgenpost mit geprägt.

Unvergessen ist das Rollenspiel Kösters beim deutsch-deutschen Renntag 1990 in Berlin-Hoppegarten. Als Idee initiiert von Karl-Dieter Ellerbracke, war Werner Köster gemeinsam mit Günther Gudert und Klaus Göntzsche der Macher und Umsetzer dieses historischen Ereignisses, das Hans-Heinrich von Loeper als damaliger Generelsekretär des Galopper-Dachverbandes ebenfalls mit geprägt hat. Damals lag der BILD-Zeitung in Berlin in 200.000er Auflage das offizielle Rennprogramm bei, eine ganze Woche wurde für diese legendäre Veranstaltung in der BILD „getrommelt“.

Nur wenige Tage vorher hatte Köster in Dresden ein Fußballspiel einer deutsch-deutschen Mannschaft gegen eine Welt-Elf organisiert, bei dem Helmut Kohl den Anstoß vornahm, Fritz Walter zugegen war und SAT 1 live dabei war.

Nach dem Abschied aus dem Journalismus machte sich Werner Köster als Vermarkter des Schwimmstars Franziska van Almsick einen Namen, später kamen unter anderem auch Boxerin Regina Halmich und Eiskustläuferin Tanja Szewczenko hinzu. Köster hat die Einzelsportler-Vermarktung in den 1990er Jahren auf ein völlig neues Niveau gehoben, eine Vorreiter-Rolle in diesem Bereich gespielt.

Zu BILD-Zeiten hatte er das Kunststück geschafft, Franz Beckenbauer, Boris Becker und Max Merkel an die Zeitung zu bilden, auch das war seinerzeit hochinnovativ.

Die Art und Weise, wie bei Werner Köster die Fäden bis ins letzte Detail zusammenlaufen und in Perfektion miteinander verknüpft werden konnten, war einzigartig. Die Events, die Köster im Sport auf die Beine gestellt hat, sind Legende. Ein echter Macher, ein 24-Stunden-Workaholic, der ohne großes Aufheben drum zu machen enorm viel auch für den Rennsport getan hat.

 

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