Von wegen In the Wind: Guadalupe schnappt sich Meile

Obwohl die zweijährige Stute In the Wind vor ihrem Auftritt in Hannover gerade einmal ein Sieglosen-Rennen gewonnen hatte, galt sie in der Meile der Nord LB als große Favoritin. Trainiert wird die Stute von Trainer Andreas Schütz. Und der Schütz-Nachwuchs ist bekanntlich groß auf Touren. All diese Vorzeichen reichten, um In the Wind mit der großen 15:10-Favoritenrolle zu versehen.

Doch von wegen In the Wind. Die Siegerin wurde eine ganz andere. Zwar wird sie ebenfalls in Köln trainiert, doch ist nicht Andreas Schütz, sondern Peter Schiergen (unser Foto) der Betreuer der Nachwuchslady mit dem Namen Guadalupe. Die im Besitz von Georg Baron von Ullmann stehende Monsun-Tochter (der Besitzer zeichnet zugleich auch als Züchter) ließ ihrer Gegnerschaft nicht den Hauch einer Chance.

„Ich hatte schon eine gute Meinung von Guadalupe, aber dass es so leicht gehen würde, habe ich nicht gedacht. Sie hat in dieser Saison eigentlich noch nichts falsch gemacht. Ihr erster Star ist zu streichen. Da wollte sie in der Maschine buckeln. Wenn Guadalupe sich über Winter gut entwickelt, ist sie mit Sicherheit ein Pferd für die klassischen Rennen“, so Trainer Schiergen nach dem Listenexamen. Mit klassischen Rennen meint der Asterblüte-Trainer natürlich das Henkel-Rennen.

Im Feld der sieben Stuten (das Rennen ging über 1600 Meter) endete In the Wind nur auf dem vorletzten Platz. Zweite wurde die noch heranfliegende Sorcera vor Lyrical und Ruby Princess. Auf den Sieg von Guadalupe, auf deren Rücken Marc Timpelan den gelb-blauen-Dress trug, wurden 40 Mark für 10 Mark Einsatz bezahlt. Die Siegerin hat bei drei Starts nun 61.000 Mark verdient und zwei Rennen gewonnen.

Entschädigung gab es für Trainer Andreas Schütz schon im Vorfeld des Rennens. Denn wie Think Twice für das Gestüt Zoppenbroich das Rennen für sieglose Zweijährige gewann, das war schon höchst eindrucksvoll. Vielleicht ist diese Second Set-Tochter auch ein Pferd für bessere Rennen.

Im weiteren Rahmenprogramm des Renntages in Hannover gelang Trainer Hubertus Fanelsa im Selbal-Rennen vom Stall Löwenherz ein Doppelschlag. Le Cure siegte in dem 2000 Meter-Rennen unter Stalljockey Jozef Bojko vor dem Seriensieger Askant. Dieser lief beim ersten Start im Ausgleich II gleich ganz hervorragend, fünf Rennen hatte Askant vor seinem Debut in dieser gehobenen Klasse für seinen Besitzer Ulli Potofski bereits gewonnen.

Trainer Fanelsa gewann gleich zu Beginn des Renntages auch den Hannoverschen Prüfungspreis, das wichtigste Rennen für dreijährige Halbblüter. Stedinger siegte in diesem Rennen erstmals in seiner Karriere und bescherte seiner Besitzerin Bärbel Gleitz (von Beruf Lehrerin) einen viel umjubelten Sieg.

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