Reisen mit Recke, das ist in der Saison 2001 ein Buch mit vielen Kapiteln. Kein Trainer hat in diesem Jahr mehr Rennen gewonnen als der Abo-Champion der Hindernistrainer, kein Trainer ist aber auch mehr gereist als Christian von der Recke aus Weilerswist. Ist Andreas Wöhler in diesem Jahr der Miles&More-Trainer des deutschen Turfs, so ist Christian von der Recke der König der Straße. Der Erfolg, die Anzahl der Siege, gibt dem Trainer Recht. Christian von der Recke im Jahr 2001: ein Trainer auf der Tour de Turf.
"Oft vergisst man, dass es beispielsweise nach Frankreich gar nicht so weit ist, man braucht dorthin mitunter nicht so lange wie zu manchen Rennbahnen in Deutschland." Und das nutzt von der Recke aus. Er reist und reist und reist und reist. Und meistens ist es so, dass nicht nur seine Pferde unterwegs sind, sondern der Trainer gleich mit. "Das ist ja auch meine Aufgabe", sagt von der Recke. Natürlich ist das stressig, aber wenn der Erfolg da ist, dann macht das doch auch Spass. Aber wenn man zwei Tage weg war, dann muss man schon einmal nach Hause. So habe ich es nach der Herbstauktion gemacht. Ich war an beiden Auktionstagen in Baden-Baden, bin dann nach Hause gefahren und am nächsten Tag war ich bei den Rennen in München."
Reisen ist dennoch nicht gleich reisen. "Italien und Frankreich macht da schon einen Unterschied beispielsweise. In Italien zu starten bedeutet schon einen größeren Aufwand, der nicht immer gerechtfertigt ist. In Frankreich ist das einfacher. Nach Maisons-Laffite zum Beispiel sind wir sechs Stunden unterwegs, einen Start dort kann man mit Hin- und Rückfahrt an einem Tag bewältigen. Das ist kein Problem."
Und immer, so der Trainer, müsse man beachten, welches Pferd man denn in welches Land schicke. "Da gibt es schon große Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem die Art, wie die Rennen gelaufen werden, ob eher schnell oder eher langsam, bestimmt aus meiner Sicht, ob es mit bestimmten Pferden Sinn macht, überhaupt dorthin zu reisen. Man kann, wenn man das alles analysiert, aber sehr gut passende Rennen für die Pferde finden. Wenn es dann schief geht und man den Transport bezahlen muss, dann muss man sich das vom Mund abputzen. Denn auf der anderen Seite bedeutet es für die Pferde im Erfolgsfalle auch eine Aufwertung für einen möglichen Verkauf, wenn sie in einem Land schon einmal gut gelaufen sind. Der Marktwert steigt."
Die Stationen des Christian von der Recke in der Saison 2001, es ist schon eine beachtliche Ansammlung von Orten in Deutschland und Europa. Nachfolgend die Rennbahnen, auf denen Recke-Galopper in diesem Jahr im Einsatz waren, in der Reihenfolge, in der er sie aus Weilerswist startend angesteuert hat:
Dortmund
Neuss
St. Moritz (Schweiz)
Mijas (Spanien)
Compiegne (Frankreich)
Krefeld
Sterrebeek (Belgien)
Düsseldorf
Mülheim / Ruhr
Dresden
Gelsenkirchen
Mannheim
Bremen
Ostende (Belgien)
Saarbrücken
Chantilly (Frankreich)
Frankfurt
Hannover
Le Croise Laroche (Frankreich)
Hoppegarten
Verden / Aller
Jägersro (Schweden)
Baden-Baden
Hassloch
Magdeburg
Herxheim
Le Touquet (Frankreich)
München
Wissembourg (Frankreich)
Groenendael (Belgien)
Zweibrücken
Strasbourg (Frankreich)
Wien (Österreich)
Nancy (Frankreich)
Hamburg
Meran (Italien)
Frauenfeld (Schweiz)
Duindigt (Holland)
Bad Harzburg
Bratislava (Tschechien)
Erbach
Vittel (Frankreich)
Wildeshausen
Quakenbrück
Lebach
Leipzig
Warschau (Polen)
Honzrath
Aarau (Schweiz)
Nancy (Frankreich)
Halle
Ein Trainer und seine "Tour de Turf".