Das Championat der Galopptrainer 2005 ist ihm schon lange nicht mehr zu nehmen. Wenn nichts Dramatisches mehr passiert, dann wird Peter Schiergen (Foto) am Silvestertag in Neuss die Glückwünsche als Titelträger entgegennehmen. Über 1,5 Millionen Euro haben seine Schützlinge in Deutschland bislang verdient. Und speziell an diesem Sonntag könnte der Kontostand des Kölners weiter steigen.
Denn den Super-Abschlusssonntag beim Baden-Badener Sales& Racing-Festival scheint sich der Asterblüte-Coach dick in seinem Terminkalender angestrichen zu haben. Drei Gruppe-Rennen gehen an diesem Nachmittag an der Oos über die Bühne. In sämtlichen Top-Events ist Schiergen nicht nur vertreten. Seine Pferde besitzen auch beste Chancen.
Schwerstarbeit wartet auf den Trainer vor dem Preis der Winterkönigin, dem mit 105.000 Euro dotierten Gruppe III-Rennen für die zweijährigen Stuten über 1600 Meter. Über Jahre hinweg in Mülheim beheimatet, wird nun die Nachfolgerin von Margot Herberts Sorrent gesucht, die vor zwölf Monaten bei der Iffezheim-Premiere hier ungemein imponierte. Mit 14 Ladies ist die Besetzung stark, alles andere als von schlechten Eltern sind die Schiergen-Trümpfe.
Da wäre zunächst die Wittekindshoferin Nordtänzerin, eine offenbar hochveranlagte Danehill Dancer-Tochter, die Stalljockey William Mongil im Sattel haben wird. Imponierend fiel ihre Vorstellung in einem Dortmunder Maidenrennen aus, als sie mit fünf Längen gegen gewiss nicht üble Konkurrenz auftrumpfte.
Überaus sicher setzte sich Stall Sparenburgs Navette in Frankfurt durch, verdient unter Norman Richter sicherlich einen deutlichen Hinweis. Mächtig aufgewertet wurde der Münchener Erfolg der Schlenderhanerin Karavel, einer Schwester solcher Cracks wie Kitcat und Königstiger, die Terry Hellier steuert.
Nicht stimmen kann die Mailänder Gruppe-Vorstellung der Ebbesloherin Lasira (Filip Minarik). Im Junioren-Preis war sie unweit hinter dem Dritten aus dem Preis des Winterfavoriten.
Hans-Hugo Miebach, der Besitzer des Gestüts Wittekindshof, hat neben Nordtänzerin auch Tech Engine, die von Andreas Schütz, dem Trainer der Vorjahressiegerin vorbereitet wird, im großen Aufgebot. Trotz eines alles andere als günstigen Rennverlaufs spurtete die Enrique-Tochter mit viel Speed noch zum Sieg in Köln, verriert dabei viel Talent.
Peter Rau hofft auf ein Trio. Torsten Mundry hat sich für Stall Reckendorfs Amateis entschieden, die in Frankfurt keinen Geringeren als Winterfavorit Aspectus vor sich dulden musste. Die Ittlingerin Sexy Lady (Andreas Helfenbein) landete schon hinter Navette, ist ebenso noch sieglos wie Stall Eponas Toronga (Andre Best), der die weitere Distanz liegen müsste. In Bremen zog sie den Kürzeren gegen die von Michael Trybuhl vorbereitete Jade Rheinberg (nun mit Nigel Day).
Die auf dem Papier beste Referenz führt Almerita (Ian Ferguson) ins Feld, die im Düsseldorfer Auktionsrennen in großartiger Manier die Konkurrenz stehenließ. Dr. Christoph Berglar sicherte sich die bei Waldemar Hickst beheimatete Medicean-Tochter inzwischen, einem Top-Debut steht nichts im Wege. So hofft ihr Ex-Besitzer Stall Blanchelande nun ausschließlich auf Aurea (Andreas Boschert), die in Dortmund in starker Gesellschaft kaumm besser laufen konnte.
Amy Storm (Lennart Hammer-Hansen) und Rocket Light (Alessandro Schikora) kommen kaum in Betracht, während die Lokalmatadorin Merci Bien (Franck Foresi) als Vierte im Ratibor-Rennen nicht mehr unterschätzt werden darf. Ein absolut kniffliges Rennen mit vielen Kandidatinnen für den Stuten-Thron.











