2:29:30 Minuten dauerte es am Samstagabend deutscher Zeit Turfgeschichte zu schreiben. Shirocco gewinnt den Breeders’ Cup Turf! 1 ¾ Längen trennen den Hengst von der Konkurrenz. Zweiter wird der mehrfache Gruppe I-Platzierte Ace, Dritter Aga Khans Gruppe I-Sieger Azamour vor dem Arc-Gewinner Bago. 1,2,3,4 für die Europäer. In keinem Rennen des Breeders’ Cups‘ schneiden wir besser ab, als im Turf.
Der englische Trainer John Gosden hatte bereits am Dienstag, als er die Quarantäne-Box betrat und Shirocco sah, gesagt: „Das ist der Breeder’s Cup-Sieger, der liebt den weichen Boden.“
Vier Tage später wird wahr, was Gosden prophezeit hatte. Deutschland hat einen Breeders’ Cup-Sieger! Der 29. Oktober wird ein historischer Moment für den deutschen Turf.
Noch nie zuvor hatte ein deutsches Pferd geschafft, ein Breeders’ Cup-Rennen zu gewinnen. Zweimal waren wir dicht dran: Borgia belegte 1997 Rang zwei im Fillies and Mare Turf, Catella wurde im gleichen Rennen im Millenniums-Jahr nach unglücklichem Rennen Dritte. Doch die Champagner-Stufe mit der großen „1“ schaffte es bisher noch keiner zu erklimmen.
Bis eben zum 29. Oktober 2005, 23:01 Uhr. Bis eben zu Shirocco. Dieser markierte Europas siebten Turf-Treffer in Folge. Noch am Morgen wurde Shirocco in der amerikanischen Morning-Line mit einem Kurs von 200:10 geführt, wurde am Ende dann bis auf 90:10 heruntergewettet.
Favorit des Rennens war Azamour geworden, doch auf wenig passendem Untergrund und bei einem alles andere als einem einwandfreien Rennverlauf am Ende nur Rang drei für den Aga Khan-Crack, knapp zwei Längen hinter Shirocco.
Diesem gehörten am Sonntagmorgen natürlich die Schlagzeilen der internationalen Presse, die Deutschlands Turfsternstunde wie folgt beschrieben: „Super Shirocco“, „Shirocco punktet für Europa“, „Shirocco pustet Turf-Feld weg“, „Shirocco stürmt nach Hause“ oder ganz einfach „Shirocco gewinnt den Breeders’ Cup-Turf“, wie die New York Times schrieb.










