Trauer um fr?heren Trainer: Josef Kappel ist verstorben

Die schlimme Nachricht aus der Eifel machte schnell die Runde: Josef Kappel (Foto), langjähriger Trainer im Krefelder Stadtwald, ist im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Autounfalls verstorben. Das Unglück ereignete sich bereits Mitte des Monats und die Ärzte hatten Josef Kappels Ehefrau Marlies auch nur ganz geringe Hoffnungen gemacht.

Nach einer überaus erfolgreichen Jockeylaufbahn wurde der Krefelder Stadtwald zu seiner neuen Heimat, als er sich dort vor etwas mehr als 20 Jahren als Trainer niederließ. Aus seinem damals neu geschaffenen „Bandola-Stall“ sattelte Josef Kappel kontinuierlich Jahr für Jahr viele Sieger. Mitte der achtziger Jahre platzte sein Quartier förmlich aus allen Nähten, so groß war die Resonanz der Besitzer.

Dabei blieb stets zu berücksichtigen, dass „Jupp“ Kappel keine großen Gestütsrennställe im Rücken hatte. Zu den größten Besitzern zählte der Stall Roma von Egon Wanke, auch Rochus und Monika Hülsmann ließen zur Blütezeit rund 20 Pferde in diesem Krefelder Quartier trainieren. Ephialtes, Sieger im Preis von Schlenderhan, der gruppeplatzierte Martimos und der vielfache Ausgleich-I-Sieger Argon waren für diese Besitzer wohl die erfolgreichsten Pferde. Zur treuen Besitzerschar zählte n auch stets Hans-Jakob Winkels, das Gestüt Mydlinghoven oder der Stall Ramon, ohne dass hier ein Anspruch auf Vollzähligkeit besteht.

Eher schleichend begann zu Beginn der neunziger Jahre ein quantitativer Rückgang im Bandola-Stall. Ein gravierender Schnitt war vor allem gewesen, dass der Stall Roma mit rund 20 Pferden auszog, da er seine rennsportlichen Aktivitäten nach Frankreich verlagerte. Schließlich hatte dies zur Folge, dass Josef Kappel Ende 1993 aus dem Bandola-Stall auszog und mit seinen Pferden in den benachbarten ehemaligen „Rösler-Stall“ wechselte.

Im September 1998 sattelte Josef Kappel seinen 500. Sieger, ein Jahr später kam dann die Nachricht, dass er seine Trainerlaufbahn beenden werde. Am 17. November 1999 stellte „Jupp“ Kappel in Neuss seinen letzten Starter. In jenem Jahr kam er gerademal auf zehn Sieger, betreute keine 20 Pferde mehr. Mit seiner Ehefrau Marlies zog es ihn in den Eifelort Kall, wo er sich als Privatier zurückzog. Auf der Rennbahn kehrte er nur noch ein-, zweimal zurück. Engeren Kontakt hielt er bis zu seinem Tode allerdings zu Randolf Peters vom Krefelder Stall Ramon. Dorthin reiste er alle paar Wochen zu einem seiner geliebten Skatabende aus der Eifel.

Seinen rheinischen Humor hatte der aus dem Kölner Vorort Nippes stammende „Jupp“ Kappel immer behalten, viele seiner Weggefährten von früher und heute trauern um einen liebenswürdigen Pferdemann und Menschen.

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