Auf den letzten Metern des 24. Japan Cup am Sonntag in Tokio hielt es keinen der rund 120.000 Zuschauer mehr auf den Sitzen. Hingerissen war die unglaublich große Menge von der Performance eines Pferdes, dem sie ihr Vertrauen fast ausnahmslos geschenkt hatten. Ganz kurz stand er auf der Bahn, und diesem immensen Vertrauen wurde er nicht nur gerecht.
Er lief sich auch endgültig in die Herzen der großen Fangemeinde in Nippon: Zenno Rob Roy, in Training bei Kazuo Fujisawa und geritten vom französischen Star-Jockey Olivier Peslier lieferte in diesem mit 476 Millionen Yen (3.966.666 Dollar) dotierten 2400 Meter-World Series-Lauf eine Vorstellung der Extraklasse.
Und einmal mehr nutzen die Japaner ihren Heimvorteil, blieb die Siegbörse von über 1,2 Millionen US-Dollar im Lande. Mit einer fulminanten Beschleunigung setzte sich Zenno Rob Roy mit drei Längen durch. Der Zweite des letztjährigen Derbys und aktuell Gewinner des Emperor´s Prize war nicht nur der Beste im Trio seines Trainers gegen 15 Konkurrenten.
Er bescherte nach 2:24,2 Minuten auch Olivier Peslier (Foto) seinen zweiten Coup im höchstdotierten Grasbahn-Rennen der Welt nach Jungle Pocket im Jahr 2001.
Auch auf den Plätzen landeten einheimische Pferde. Cosmo Bulk (Christophe-Patrice Lemaire) wurde Zweiter vor Delta Blues (K. Ando). Kuriosum: Zwei französische Top-Jockeys belegten die ersten beiden Plätze! Beide, Peslier und Lemaire, reichten sich nach dem Ziel die Hände, freuten sich für die Grande Nation.
Eine gute Vorstellung lieferte auch der Franzose Policy Maker aus dem Stall von Elie Lellouche, war mit Stephane Pasquier als Vierter der beste im fünfköpfigen Gäste-Aufgebot.
Ziemlich blass blieben vor allem Powerscourt (Zehnter), mit dem sich Jamie Spencer wohl zu lange in hinteren Regionen aufgehalten hatte, und Warrsan (Kieren Fallon/Fünfzehnter und damit Vorletzter). Der Große Volkswagen – Preis von Baden-Gewinner trudelte als einer der Letzten im 16er-Feld ein, besaß nie auch nur irgendeine Möglichkeit.