Im Frankfurter Quotenhaus sah man am Samstag Nachmittag um 16:36 Uhr gespannt nach Newmarket. Die 2.000 Guineas standen auf dem Programm. Mit dabei war schließlich auch der Jahresdebütant Norse Dan-cer aus der Zucht des Gestü-tes Karlshof, das im Besitz des Frankfurters Bruno Faust ist.
Im Kracher-Feld um die O’Brien-Cracks Hold That Tiger, Tomahawk und dem späteren Sieger Refuse To Bend zollten die Wetter dem Dreijährigen aus deutscher Zucht jedoch nur geringen Respekt, machten ihn zu einem der längsten Außenseiter.
Doch Norse Dancer legte eine Bombenvorstellung auf den Newmarket-Rasen, erreichte als drittes Pferd zu einer Quote von über 1000:10 einen Platz auf dem Podium.
Turfdeutschland konnte sich über Rang drei (Platzquote 210:10) in Englands Klassiker freuen. Nach Kazzias Sieg im Vorjahr in den 1.000 Guineas also der nächste Zuchterfolg im Mekka des Turfs.
“Das war eine gigantische Vorstellung und ich bin überglücklich über dieses Resultat”, so eine erste Reaktion von Bruno Faust, der mit Norse Dancers Mutter River Patrol jedoch an der Deckdisposition für die in England gezogene Rousillon-Stute festhalten wird.
“River Patrol hat aktuell einen Jährling und ist tragend von Winged Love. Wir werden sie nun von Samum decken lassen”, so der Sohn Holger Faust gegenüber Galopponline.de.
Der von David Elsworth trainierte Halling-Sohn Norse Dancer war unter Jockey Robinson stets im Mittelfeld auszumachen, endete dann wie auf Flügeln und musste sich für Rang zwei nur mit einer Nase geschlagen geben.
Gegen den Sieger hatten aber sowohl Norse Dancer als auch der Zweitplatzierte Zafeen nichts zu bestellen. Der Dermot Weld-Hengst Refuse To Bend (neunter Sieger des Rennens aus Irland und naechster Super-Sohn von Sadler’s Wells) entschied das Rennen als 55:10-Mitfavorit unter Pat Smullen leicht und locker für sich.
Für Dermond Weld war dieses Ergebnis der erste klassische Sieg in England seit, sage und schreibe, 22 Jahren. ‚Refuse to Bend ist ein Klasserennen gelaufen und Pat Smullen hat ihn großartig geritten. Ich sagte zu ihm, spring ab und reite ihn wie einen Champion, was er auch getan hat.‘
Und wo endete der Favorit Hold That Tiger? Der Storm Cat-Sohn aus dem O’Brien Quartier (50:10) konnte seine Krallen nicht zeigen und endete völlig chancenlos als Siebzehnter. Noch schlechter erging es Frankie Dettori mit der Godolphin-Hoffnung Lateen Sails, am Ende blieb für das Duo nur der letzte Rang.
Auch der in Deutschland bestens bekannte Checkit war überfordert und kam auf Platz 16 über die Linie des mit 185.600 Pfund für den Sieger dotierten Meilenrennens.