Am Derby-Sonntag ist der Turfgott Bona-Fan. Das glauben 28% des Landes. 28% glauben an Wiedergut-machung, glauben daran, dass Saldentigerin das Turfglück nun endlich einmal auf ihrer Seite haben wird. Bereits dreimal (!) ließ Fortuna die Tiger Hill-Tochter im Stich.
Drei Gruppetreffer könnten auf dem Konto der vom Gestüt Wittekindshof gezogenen Stute stehen. Doch anstatt drei steht dort aktuell eine dicke Null.
In Mailand, Köln und Hamburg wollte der Rennverlauf einfach nicht mitspielen. „Ich bin mir sicher, dass sie mit ein wenig Glück und besseren Rennen alle drei Gruppe-Prüfungen hätte gewinnen können“, sagt Trainer Peter Schiergen. Schiergen glaubt somit auch, dass die Tigerin Amarette in der Diana geschlagen hätte.
Doch hätte, wäre, wenn und aber zählt nicht mehr. Am 4. Juli kommt der Tag der Wahrheit. BMW 135. Deutsches Derby. Saldentigerin gegen den Rest der Welt. Zumindest gegen den Rest Deutschlands. Das ist die Ausgangslage für die einzige Stute im Derbyfeld.
Doch Bange machen gilt nicht. Das sieht auch der Champion von 2001 so: „Ich glaube nach wie vor daran, dass sie eine außergewöhnliche Stute ist und nicht, dass ich sie überschätze. Ich gehe voller Optimismus nach Hamburg.“
Fast jeder dritte deutsche Galopp-Fan traut Saldentigerin sogar den ganz großen Wurf in Horn zu. Auch Sie, Herr Schiergen? „Ich würde mich nicht wundern, wenn sie alle schlägt“, so der Kölner kurz und knapp. Das Derby kann kommen.
Nach Borgia 1997 soll nun endlich wieder einmal eine Stute das Blaue Band absahnen. Und mit Saldentigerin steht diese vielleicht auch schon bereit.
