Im Hauptberuf ist er Tierarzt. Einer der besten, die es in diesem Sport gibt. Germany beispielsweise, eine Größe vergangener Jahre, hat Dr. Alajos Szemes seine Riesen-Erfolge zu verdanken. Denn der Ungar schraubte das gebrochene Bein, die Schrauben hielten und Germany wurde erfolgreicher denn je. Eine Fülle anderer Galopper hat Szemes erfolgreich operiert. Am Sonntag hat Szemes gleich zwei Siege als Besitzer eingefahren. Auch nicht alltäglich, diese Ausbeute.
Aber gegen Fiam im ersten Rennen und gegen Samosch im Rennen „20 Jahre Sandbahnrennen in Dortmund“ war auf der Allwetterbahn kein Kraut gewachsen. Samosch knüpfte an seine Bestform auf Sand an, bisher war in diesem Jahr nicht viel mit ihm anzufangen. „Er ist kein Sommerpferd“, sagt sein Trainer Peter Lautner, „aber er mag den Sand.“ Das hat man am Sonntag eindrucksvoll gesehen und das war wohl wirklich nicht der letzte Sieg des fünf Jahre alten Hengstes, der noch eine Menge im Tank haben müsste. Jiri Palik hatte jedenfalls nicht viel Mühe, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.
Palik schnappte sich auch das Hauptrennen des letzten Dortmunder Renntages, bei dem man noch in Mark wetten konnte. Mit Supertramp gewann er Start-Ziel den Preis der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung Dortmund, trotz einer Pause des Pferdes seit August. Ralf Rohne hat Supertramp, wie Samosch ein Freund der Sandbahn, topfit nach Dortmund gebracht, in Gelsenkirchen in der Vorbereitung auf das Rennen beste Arbeit geleistet. Allora und Cliffhanger belegten hinter Supertramp die Plätze.
Wieder in Schwung kommt nach einer kleinen Durststrecke Sandbahnkönig Pascal van DeKeere. Der Belgier gewann in Dortmund (nach heftigen Schneefällen erinnerte die Rennbahn teilweise eher an das weiße St. Moritz denn an den braunen Dortmunder Sand) zwei Rennen. Mit Magic Grey, White Sun und Poker Prince fuhr van DeKeere drei Zähler ein. Und war damit wieder einmal der Mann des Tages an einem Renntag in Dortmund.
