Mit dem Einlauf im Preis des Bankhauses Sal. Oppenheim hatte vorher so recht keiner gerechnet. 269:10 auf Sieg dokumentieren die Außenseiter-Rolle des erfolgreichen Vierbeiners. Dieser ist Aushängeschild des Stalles Jenny, erster Gruppesieger für Beesitzer Gerd Zimmermann. ‚In Frankfurt war ich schon einmal ganz knapp an einem Gruppesieg dran und heute hat es dann geklaptt‘, beschreibt der Besitzer seine Gefühle nach dem Gruppe II-Rennen. Der, der diese Gefühle möglich machte, heißt Denaro. 86.000 Mark galoppierte Denaro auf das Konto des Stalles Jenny. Knapp rettete sich der Hengst ins Ziel, mit Kopf-Vorteil vor dem heranrauschenden Monos.
Als Jockey zeigte sich wieder einmal Andreas Suborics verantwortlich. 269:10 auf einen Subi-Sieg. Das gibt es nicht alle Tage. ‚Er hatte heute seinen Boden und ich habe ihn wieder bewußt auf Warten geritten. Ich mußte dann früher an die Spitze gehen, als ich eigentlich wollte. Das hat am Ende an der Kraft gezehrt‘, so der Jockey nach dem Erfolg. Auch Christian von der Recke war mit dem Sieg seines Schützlings logischerweise zufrieden: ‚Ich hatte mehr Mumm, als der Toto aussagte. Er hat in diesem Jahr bereits mehrfach ordentliche Formen gezeigt.‘ Ob Denaro nochmals für den von der Recke-Stall startet, bleibt abzuwarten. Denn Denaro tritt nun die Reise nach Paris zu den Arc-Sales an. ‚Er wird aber natürlich nur verkauft, wenn der Preis stimmt. Schließlich ist er mein erster Gruppesieger‘, so Zimmermann zu den Plänen des Pferdes.
Auf den zweiten Platz flog an der Außenseite Monos. Andreas Löwe ist sicher: ‚Wenn er einen anderen Rennverlauf hat, gewinnt er ganz alleine. Das ist ein richtiges Rennpferd und ich hatte auch schon vorher richtig Meinung von diesem Pferd.‘ Im Sattel von Monos, der wenig weiter wohl sicher zum Sieger avanciert wäre, saß Filip Minarik. ‚Unterwegs pullt er sehr und ist ein richtiges Speedpferd. Das Rennen ist ihm so nicht entgegen gekommen. Aber er ist natürlich toll gelaufen‘, so Löwe weiter. Der Trainer verrät auch, dass es für Monos nun wohl zu einem Start im Ausland kommen wird.
Und wo blieb die Schütz-Troika? Als bestes Pferd des Weidenpescher Betreuers schnitt War Blade auf dem vierten Platz ab. Dieser hatte Mitte der Geraden Fortuna nicht auf seiner Seite, mußte von Jockey Mick Kinane aufgenommen werden. ‚Das könnte Platz drei gekostete haben‘ resümiert Schütz. Und auch Kinane ist sicher: ‚Wenn ich nicht stoppen muß oder früher gehe, ist er ganz weit vorne.‘ Vor War Blade wurde der englische Gast Inglenook unter Frankie Dettori Dritter.
Die große Favoritin des Rennens, Salonblue, endete im geschlagen Feld. Dabei scheiterte die Wittekindshoferin wohl am für sie deutlich zu aufgeweichten Boden. ‚Der Rennverlauf war für die Stute in Ordnung und sie hatte in der Geraden auch alle Möglichkeiten. Der Boden war einfach zu weich für sie. Diese Befürchtung hatten wir schon vorher.‘ Ein weiterer Vertreter von Andreas Schütz war der Winterfavorit Cheirokratie. Dieser meldete sich mit Platz fünf mit einer ordentlichen Vorstellung zurück, wäre ohne Stopp mit Sicherheit in der Nähe der Geldränge gelandet. Eine Enttäuschung des Rennens war neben Salonblue zweifelsohne Peu a Peu. Die Neuerwerbung von Gary Tanaka wurde nur Siebter und stellt sich vorerst als Fehlinvestition heraus.