Es ist nicht nur Jahr für Jahr der beste Sprint hierzulande, es winkt zugleich auch einer der schönsten Ehrenpreise. Keine Frage – die Goldene Peitsche (am Mittwoch in der 133. Auflage, gesponsert vom Gestüt Fährhof) will jeder haben. 15 Kandidaten rücken diesmal in die Baden-Badener Startboxen ein.
Ein großartiges Feld, wobei man vom Auscheidungsverfahren nun doch keinen Gebrauch machen musste.
Da kann man es auch gut verkraften, dass sich das englische oder französische Element in Grenzen hält. Der bestens bekannte Terroir (Eduardo Pedroza), der Engländer Stormont (zuletzt mit 3,5 Kilo weniger zwei Längen hinter Vision of Night, dem Goldene Peitsche-Sieger 2001) und natürlich Lucky Strike, der pfeilschnelle Holländer reisen von jenseits der Grenzen an.
Nach seiner Super-Serie versuchte es Jan Pubben zuletzt im Prix Maurice de Gheest, wagte den Sprung in die Höhle des Löwen nach Deauville auf Gruppe I-Parkett. „Die Geraden Bahn war vielleicht nicht ganz so sein Ding“, sagte der Coach damals.
In Baden ist ja immerhin ein Knick, doch hatte der Hengst bekanntlich in der Vergangenheit einmal ein Problem mit einem Linkskurs (in Frankfurt). An Adrie de Vries dürfte Lucky Strike kaum scheitern, der Jockey agiert in bestechender Verfassung.
Begleitet wird er von Benvenuto, für den kein Geringerer als Olivier Peslier gebucht wurde.
Zwei Trümpfe liegen auch bei Mario Hofer, der in Rennen dieser Art mittlerweile eine Bank zu sein scheint. Der Wahl-Krefelder vertraut auf Fiepes Shuffle (Foto) (Jean-Pierre Carvalho), den imponierenden Gewinner des Großen Volkswagen-Preises in Hoppegarten, sowie Key to Pleasure (Andreas Helfenbein), der damals nicht sonderlich mit Fortuna im Bunde war.
Toylsome (Andreas Suborics) und Arc Royal (Marc Timpelan) hielten sich auf der Parkbahn als Dritter bzw. Vierter solide, während Soave (Andreas Boschert) und Gold Type (Terry Hellier, im Frühjahr Zweiter im Benazet-Rennen) auf durchlässigem Boden noch besser aufgehoben sein dürften als damals.
Alles andere als ungefährlich wirkt Call me Big (Andrasch Starke), der sich wieder richtig gefunden zu haben scheint, wie sein Düsseldorfer Listen-Sieg beweist. Sacho (Lennart Hammer-Hansen) und Just Heavens Gate (Jiri Palik) sind an einem guten Tag immer Faktoren. Bei Anthurium (Stanley Chin) wechseln Licht und Schatten, während Just sing a song (William Mongil) überfordert scheint.
Neun Rennen sind es auch am Mittwoch an der Oos geworden. Zweites Highlight ist der Badener Steher-Cup (Listenrennen, 34.000 Euro, 2800 m) mit solchen Cracks wie Olaso, Liquido, Adlerflieger und Wild Passion.