Er ist 72 Jahre alt, damit einer der ältesten noch aktiven Trainer. Mit dem St. Leger (zweimal) hat er bereits auf klassischer Ebene Treffer gelandet. Aber der erste Juli-Sonntag 2005 geht in seine ganz persönliche Turf-Geschichte ein: Horst Steinmetz, Trainer in Neuss. Es dürfte kaum einen Besucher unter den über 30.000 auf der Horner Bahn gegeben haben, die ihm diesen Triumph nicht gegönnt haben.
Denn im BMW 136. Deutschen Derby schlug die ganz große Stunde von Nicaron, dem Acatenango-Sohn aus der Fasching-Zucht, aufgewachsen im Gestüt Olympia, der die Farben des Stalles Nizza des Freiburger Bankiers Jürgen Imm im Blauen Band nach vorne trug.
In diesem mit 505.000 Euro dotierten Höhepunkt des Rennjahres über 2400 Meter auf nach heftigen Regenfällen stark durchlässigem Geläuf war ihm keiner der elf Konkurrenten gewachsen.
Erst in hinteren Regionen galoppiert, rückte Davy Bonilla mit dem 119:10-Außenseiter Nicaron, der zuvor in der Union nach Startverlust Fünfter geworden war, Gegenüber schon ins erweiterte Vordertreffen auf, das Silent Wind vor Orange Blue sowie Königstiger anführte, auch September Storm war dichtauf vor Arcadio.
Im Schlussbogen geriet Andrasch Starke aus dem Sattel von September Storm, wurde später mit Prellungen, aber ohne schwerwiegende Blessuren ins Krankenhaus eingeliefert.
Kurz waren im Einlauf die beiden Schlenderhaner Königstiger und Arcadio vorne, dann kam der große Moment von Nicaron, der außen förmlich heranrauschte. Auch Night Tango (Michael Kinane) drehte groß auf. Beide machten die Entscheidung unter sich aus, wobei Nicaron deutlich besser ging, die letzten Meter wurden zu einem Triumphzug mit 1 1/2 Längen Vorteil.
Night Tango lief das Rennen seines bisherigen Pferdelebens, während Arcadio (Dritter) und Königstiger (Vierter) offenbar doch Probleme mit der Strecke bekamen, weitere sechs bzw. zwei Längen zurück folgten. Ausgezeichnet verkaufte sich Harar als Fünfter vor dem Riesenaußenseiter Albarino und Silent Wind.
Hinter All Spirit und Königsbote reichte es für Alpacco nur zu Rang zehn, als Letzter trudelte Orange Blue ein. Lesen Sie dazu auch unseren gesonderten Text mit den Stimmen der Beteiligten.











