Der einstige Championjockey Georg Bocskai hat am Dienstag auf der Galopprennbahn in Iffezheim einen vom Publikum viel umjubelten Sieg erreicht. Der Applaus war groß nach dem Rennen und auch nach der Siegerehrung, Bocskai hat nach wie vor eine ganze Reihe Fans in Deutschland, kein Wunder angesichts der mehr als 1800 Siege im Rennsattel.
Im Sattel des von seiner Frau Carmen trainierten Hengstes Song Writer ließ Bocskai es im Preis der Geldermann Privatsektkellerei (22.000 Euro) so richtig krachen, der Fünfjährige war in dem Rennen eine Klasse für sich und gewann mit sechs Längen Vorsprung vor Le Royal und Quartier Latin.
Song Writer wird in der Schweiz trainiert, der neuen Heimat der Bocskais. Damit wurde auch das dritte Hauptrennen am dritten Tag des Iffezheimer Frühjahrs-Meetings von einem ausländischen Pferd gewonnen. Der Monsun-Sohn Song Writer hat bei elf Starts nun sieben Rennen gewonnen, „und das war noch nicht alles“, wie Bocskai sagte. „Ich denke und hoffe, dass er auch in einem Gruppe-Rennen zumindest einmal platziert sein kann.“ Besitzer Peter Baumgartner wird das mit Freude vernommen haben. Gerade einmal 10.000 Euro hat Song Writer einst gekostet, Georg Bocskai hat ihn sich auf den Koppeln des Gestüts Schlenderhan ausgesucht. „Beim Traben oder gehen durfte man nicht so genau hinschauen“, sagte Bocskai bei der Siegerehrung, „aber galoppieren tat er damals schon sehr gut.“
Song Writer ist fraglos ein Aushängeschild des Bocskai-Stalles in Zürich-Dielsdorf, dorthin waren die Bocskais gegangen, als sie das Gastronomie-Dasein auf Mallorca ad acta legten und sich wieder dem Rennsport zuwanden. „Eine gute Situation ist das“, so Carmen Bocskai, „mein Mann sitzt auf dem Pferd und ich stehe daneben, das gibt zwei Meinungen, die sich gut ergänzen.“ Und ein Ende dieser Konstellation ist nicht in Sicht. „Warum soll ich aufhören?“, fragt Georg Bocskai, „es ist ein großes Glück für mich, dass ich noch so fit reiten kann. Das kann ruhig noch ein paar Jahre so gehen.“
