Eines „der“ Rennen des Jahres angesichts des ultraspannenden Finishs war das Silberne Band der Ruhr. Nun hat auch Chefhandicapper Harald Siemen in seinem wie immer lesenswerten Blog gewissermaßen geadelt. Die Verantwortlichen in Mülheim, die nicht nur die Bahn wieder aus dem Dornröschenchlaf geholt haben, sondern darüber hinaus auch noch dieses Rennen, wird es freuen.
Siemen schreibt: „Zu den populärsten Rennen in Deutschland gehörte lange Zeit das Silberne Band der Ruhr in Mülheim. Es faszinierte vor allem wegen seiner langen Distanz von 4000 Metern, denn die Pferde kommen dreimal am Ziel vorbei. Ich kann mich erinnern, dass unter den Presseleuten gewettet wurde, wer beim ersten, beim zweiten und schließlich beim dritten Mal als Erster durchs Ziel ging, keine leichte Aufgabe.
Man weiß nicht genau wie und warum, aber irgendwann erlahmte das Interesse an diesem Rennen, vielleicht auch, weil die Qualität der Teilnehmer nachgelassen hatte. Der Rennpreis wurde gekürzt, auch die Distanz, bis schließlich der alte Mülheimer Rennverein keine Lust mehr hatte und das Rennen nach Köln abgab, wo es sich aber nie richtig etablieren konnte. Im vorigen Jahr holte der neue Mülheimer Renn-Club das Rennen wieder zurück, gab ihm seinen alten Charakter als 4000-Meter-Ausnahmeprüfung wieder und schon die erste Neuauflage mit dem Sieg des Halbblüters The Tiger gegen den Gruppe-I-Sieger Khan war im vorigen Jahr ein voller Erfolg. Der wurde noch übertroffen durch die zweite Auflage vor einer Woche. 14 Starter hatte es schon seit 40 Jahren nicht mehr gegeben, aber vor allem der spannende Rennverlauf mit einem Fotofinish zwischen drei Pferden machte dieses Rennen zu einem Ereignis, an das man noch lange denken wird. Allein wegen des Rittes von Sibylle Vogt auf der Siegerin New Harzburg habe ich mir die Schlussphase des Rennens bisher mindestens fünf Mal angesehen.“