Sieg nach über 4000 Metern ohne Bügel

Eine kuriose Jockey-Performance, die vom britischen Fachblatt “Racing Post”, und in den “Social Media”-Foren bereits als “Ritt des Jahrzehnts” gefeiert wurde, bekamen die Turffans am Sonntag im irischen Navan zu sehen. Für diese sorgte der Erlaubnisreiter Hugh Morgan, der im zweiten Rennen der Veranstaltung, einem Jagdrennen auf Handicapniveau über 4800 Meter, auf dem 9,5:1-Außenseiter Young Dev saß.

Denn in dem Rennen, das von elf Pferden bestritten wurde, brach bei ihm nach dem ersten der 17 Sprünge der rechte Bügel, und so setzte der 24jährige das Rennen fort, ohne in den Bügeln zu stehen. Obwohl die Hindernisse zum Teil durchaus anspruchsvoll waren, konnte sich der junge Reiter das ganze Rennen über im Sattel halten. Doch nicht nur das, er gewann sogar auch noch.

Zwar war Young Dev, den man während des Rennens im “Ín Play” bei den Wettbörsen zu Kursen von bis zu 499:1 wetten konnte, lange am Ende des Feldes auszumachen, doch hatte er stets Anschluss an die anderen Pferde, und während viele von diesen auf dem durchlässigen Geläuf nach und nach abbauten, fand der Schimmel immer besser in die Partie, und meisterte mit Morgan die Sprünge auch fast fehlerfrei.

In der Zielgeraden gelang der Siebenjährige bereits in die Spitzengruppe, und vor dem letzten Hindernis sah man ihn dann auch schon an der Spitze. Auch den letzten Sprung nahm der Wallach aus dem Stall von Denis Hogan fehlerfrei, und dann war der Sieg unter Dach und Fach, mit einer dreiviertel Länge Vorsprung vor dem Zweitplatzierten kam Young Dev als Erster über die Linie.

“Es war etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich habe ihn einfach machen lassen. Ich dachte mir, er ist so ein erfahrenes Pferd, und ein guter Springer, da mache ich einfach mal weiter. Ich habe nicht wirklich daran gedacht, ihn anzuhalten, denn ich hatte immer ein gutes Gefühl”, so Hugh Morgan nach dem Rennen. Am drittletzten Sprung reifte in dem Reiter erstmals der Gedanke, dass er das Rennen vielleicht sogar gewinnen könnte.

“Als es den Berg hinaufing, habe ich ihm nochmal eine Chance gegeben. Er darf auch nicht zu früh vorne sein, sodass alles perfekt war. Am zweitletzten Sprung war ich an den vorderen Pferden dran. Ich fühle mich großartig, aber morgen werde ich vielleicht etwas wund sein”, scherzte der bei Henry de Bromhead beschäftigte Reiter, für den es der 31. Karrieresieg war, nach dem Rennen.

 

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