Den 19. Oktober wird Dr. Andreas Jacobs ganz schnell aus seinem Gedächtnis streichen. Denn nach der Pleite von Black Sam Bellamy in Mailand folgte knapp sechs Stunden später in Toronto auf der Rennbahn von Woodbine die nächste Enttäuschung.
Zwei Jahre, nachdem Trainer Andreas Wöhler erfolgreich Großverdiener Paolini ins Canadian International (Zweiter hinter Mutamam) geschickt hatte, versuchte der Bremer Coach am Sonntagabend nun mit dem Silvano-Bruder Sabiango, Kanada zu stürmen. Doch im Vorhaben World Series-Rennen scheiterte die Wöhler-Crew um den Fährhofer Fuchs bei nasskalten 9 Grad deutlich.
Am Ende langte es nur zu Rang Fünf in dem mit zehn Pferden (Vorjahressieger Ballingary wurde kurzfristig zum Nichtstarter deklariert) besetzten 1,5 Millionen Dollar-Event.
Unter Eduardo Pedroza hatte der Deutschlandpreis-Sieger nicht den Hauch einer Chance und wirkte schon, als es in der Geraden zur Entscheidung ging, nicht zwingend. Unterwegs an dritter oder vierter Stelle galoppierend, hatte die 70:10-Chance einen sehr guten Rennverlauf, konnte dann, als Eduardo Pedroza den Turbo zünden wollte, nicht mehr zusetzen.
Und doch ging der Sieg nach 2:33 Minuten an einen Europäer. Andrew Balding hatte den geschonten Phoenix Reach nach Kanada geschickt, schaffte es mit diesem, den heißen Favoriten Brian Boru (Dritter, Jamie Spencer) und den Amerikaner Macaw als Zweiten auf die Plätze zu verweisen.
Im Sattel von Phoenix Reach (zuletzt St Leger-Dritter hinter Brian Boru) hatte Martin Dwyer gesessen, bescherte dem dreijährigen Alhaarth-Sohn (gewann erst im Juli sein Sieglosen-Examen) ein Rennen nach Mass.
Die letzten drei Jahre hatten die Europäer bereits den Triumphator im Canadian International gestellt, Deutschlandpreis-Gewinner Mutafaweq, Mutamam und im Vorjahr der O`Brien-Hengst Ballingary hatten sich in dieser Reihenfolge in die Siegerliste geschrieben.
Zwar war auch Sabiango wie der im Millenniums-Jahr erfolgreich Mutafaweq zuvor auf dem Düsseldorfer Grafenberg erfolgreich gewesen und doch langte dieses Omen am Sonntag nur zu Rang fünf. Für diesen bekommt das Gestüt Fährhof zwar noch knapp 27.000 Euro überwiesen, doch war man mit Siegambitionen nach Kanada gereist und zeigte sich nach dem Laufen des Fuchses sichtlich niedergeschlagen.
Ob Sabiango nach dieser Vorstellung sein Engagement in der Hong Kong Vase wahrnimmt, bleibt zunächst abzuwarten.
Interessant: insgesamt gingen nun sechs der letzten zehn Austragungen nach Europa und auch der schnellste Canadian International-Held aller Zeiten wurde vom alten Kontinent gen Amerika geschickt. 1994 brauchte der von Andre Fabre für Khalid Abdullah trainierte Raintrap nur 2:25,60 Minuten für die 2400 Meter-Strecke. Knapp zehn Sekunden langsamer war am Sonntag Sabiango.