Schlenderhan wieder spitze

Wie sich die Bilder glichen: Vor einem Jahr war Gestüt Schlenderhans Amarette mit zwei Siegen im Gepäck ungeschlagen nach Hamburg gekommen – und hatte die erste Austragung des Klassikers in der Hansestadt für sich entschieden. Eine identische Route hatte in diesem Jahr Iota eingeschlagen, zwei Starts, zwei Siege und genau wie ihre Zuchtgefährtin triumphierte sie in dem vom Internetbuchmacher pferdewetten.de gesponserten Preis der Diana.

Nur das Team hatte sich geändert, statt Andreas Schütz und Andreas Suborics standen diesmal Peter Schiergen und Terry Hellier auf dem Siegerpodest. Und man kann nur hoffen, dass Iota, die für ihren Vater Tiger Hill ein neues Erfolgskapitel aufschlug, mehr Glück in ihrer weiteren Karriere entwickelt, denn Amarette war nach ihrem Diana-Sieg nicht mehr herauszubringen.

Das Schwarzgold-Rennen am Pfingstmontag in Köln war nicht von ungefähr als Schlüsselrennen dieser Prüfung angesehen worden. Doch wer der Meinung gewesen sei, der Erfolg von Iota sei eher weniger wert oder die Reihenfolge in der Platzierung würde nun umgedreht, der sah sich getäuscht.

Terry Hellier, ein absoluter Experte in Sachen Timing, hatte erneut das richtige Gespür. Nach kurzem Geplänkel auf den ersten 300 Metern nahm er eingangs Gegenüber mit kurzem Zwischenspurt die Spitze und konnte dort schalten und walten wie er wollte. Nicht, dass es Peter Schiergen ihm explizit aufgetragen hätte: Er hatte von sich aus die Initiative ergriffen und gut daran getan.

‚Eingangs der Geraden habe ich mich umgeschaut und gesehen, dass so recht keiner da war‘, berichtete er später, ‚da habe ich gewusst, dass ich gewinne.‘ Unverändert mit den Ohrenklappen, die der besseren Konzentration dienen. ‚Eigentlich könnten wir die jetzt im Rennen abmachen‘, erklärte Schiergen, ‚aber das klappt alles so gut, jetzt lassen wir sie auch drauf.‘

Der Trainer war in Bezug auf seine beiden Diana-Starterinnen schon sehr zuversichtlich nach Hamburg gefahren, sein Optimismus hatte ihn nicht getrogen, denn mit North Queen stellte er auch noch die Zweitplatzierte.

‚Beide Jockeys haben das aber auch sehr gut umgesetzt, das war schon eine runde Sache‘, freute sich der in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg eilende Asterblüte-Chef. Was Iota international kann, das wird man Mitte August feststellen, denn als nächstes Ziel sind die Yorkshire Oaks anvisiert, das Rennen, in dem Guadaloupe einst sehr gute Zweite war.

‚Ich hoffe, dass der Sieg von Iota auch gebührend anerkannt wird‘, fügte Racingmanager Paul Harley noch an, ‚ihr Sieg in Köln ist eigentlich nicht richtig gewürdigt worden. Auch bei Amarette war es so, dass ihre Leistung nicht so recht anerkannt wurde.‘

Im Derby war die Stute nie genannt worden, ‚dafür hatten wir einst eine andere Tiger Hill-Stute vorgesehen‘, berichtete Schlenderhans Gestütsleiter Gebhard Apelt, ‚die ist aber überhaupt noch nicht gelaufen.‘ Und Peter Schiergen ergänzte: ‚Für das Derby habe ich doch schon drei sehr gute Pferde, da muss ich nicht unbedingt auch noch mit der Stute laufen.‘ Zudem ist gerade Schlenderhan mit Arcadio und Königstiger bestens aufgestellt. Die 200 Meter längere Distanz, die es auch in York zu bewältigen gibt, sollte Iota problemlos bewältigen können.

Platz zwei ging an einem bemerkenswerten Wittekindshofer Tag (gleich vier Sieger kamen aus der Sauerländer Zuchtstätte, sie liefen in vier verschiedenen Farben) an North Queen, die sich gegen eine übermächtige Trainingsgefährtin nicht hätte besser aus der Affäre ziehen können.

Indigo Girl, die nach einer nicht ganz unfreiwilligen Pause (Trainer Andreas Schütz: ‚Sie hatte Probleme‘) ausgezeichnet schlug, komplettierte den Schlenderhaner Erfolg. Für Gonbarda und die nicht unerwartet favorisierte Wurfscheibe könnte der Boden nicht mehr ganz optimal gewesen sein.

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