Rückerstattung lässt weiter auf sich warten

Die neuen Entwicklungen und Pläne bei Deutscher Galopp waren am Samstag Thema bei einer weiteren Podiumsdiskussion beim Vollblut Expertentag in Hannover. Nach der Corona-Saison 2020 stand und steht auch die laufende Saison noch stark unter dem Eindruck der Pandemie. Spätestens aber mit dem Jahr 2022 muss man nun aber wieder den Blick vollends nach vorne richten und sich für die Zukunft positionieren. „Wir sind relativ gut durch die Krise gekommen“, blickt Dr. Michael Vesper, Präsident bei Deutscher Galopp, zurück. Nennenswerte Einbrüche habe es nicht gegeben. Vor dem Hintergrund der nun anstehenden Aufgaben sicher eine gute Nachricht. 

Die Themen, die am Sonntag angesprochen wurden, dürften manch einem Gast am Samstag bereits bekannt gewesen sein. So auch die Causa der Rückerstattung der Rennwettsteuer an die Rennvereine aus Wetten auf deutsche Rennen bei Buchmachern mit Auslandssitz. Bis heute sind immer noch keine Gelder aus diesem Topf geflossen. Im November 2019 wurde das Gesetz beschlossen, im Dezember 2020 in der EU ratifiziert. „Da Reden wir jetzt seit zehn Monaten mit der Ministerialbürokratie, um da eine Praxis reinzubekommen. Das Geld steht dem Rennsport zu, aber es scheitert im Moment daran, dass es keine Stelle gibt, die die Anlagen herausgibt. Wir hoffen, dass wir das bald hinbekommen. Darum kümmere ich mich seit meinem ersten Tag im Rennsport“, so Dr. Michael Vesper, an dessen Seite Daniel Krüger, seit dem 1. Mai Geschäftsführer bei Deutscher Galopp, und Vorstandsmitglied Lars-Wilhelm Baumgarten saßen.

Neben der immer noch nicht getätigten Rückerstattung stehen in den kommenden Jahren weitere essenzielle Aufgaben für den deutschen Rennsport an. Aufgaben, das ist allen Beteiligten klar, die nun zügig und entschlossen angegangen werden müssen. „Ich bin mir mit Michael Vesper einig, Visionen für den Rennsport zu finden. Nur sind wir jetzt schon 15 Monate dabei und wir gehen nicht im Galopp oder Trab, sondern im Schritt. Und das ist schlecht“, so Lars-Wilhelm Baumgarten. „Es wird allerhöchste Zeit. Wir müssen an Firmen heran, die Pferdewetten, Sportwetten und Casino anbieten, um so Geld für den Galopprennsport zu generieren.“ Berührungsängste darf es, so Baumgarten, nicht geben. „Ich plädiere dafür uns unternehmerisch an Wettanbietern zu beteiligen. Wir müssen im Wettbereich ein gutes Konzept haben.“ Soll heißen: den Wettern neben dem Galoppsport auch andere Wettmöglichkeiten anzubieten. Baumgarten weiter: „Wir müssen uns selbst helfen“ und verweist dabei auf den schwedischen Trabrennsport, der es mit Hilfe einiger Neuerungen in seinem Wettangebot aus eigener Kraft aus der Krise schaffte.

Einen ausführlichen Nachbericht zum Vollblut Expertentag lesen Sie in der kommenden Woche in der Sport-Welt.

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