Rottecks Gala: Da blieb der Konkurrenz die Spucke weg

Der Große Bentley Preis der Dreijährigen in Hoppegarten geriet zu einer eindeutigen Angelegenheit für die westdeutschen Ställe, denn die ersten drei Plätze gingen ausschließlich an Gäste aus dem Westen der Republik. Einer überragte alle, der von Hartmut Steguweit in Neuss vorbereitete Rotteck, der seinen Gegnern nicht den Funken einer Chance ließ und eine Gala-Vorstellung ablieferte.

Diese brachte nicht nur den dritten Jahressieg, sondern auch die Gewissheit, dass der Dreijährige des Stalles Dagobert ein erstklassiger Galoppierer ist, dem an diesen Nachmittag keiner das Wasser reichen konnte, was sich dann auch dementsprechend in dem überlegenen Treffer niederschlug.

„Er hatte unterwegs Ruhe, konnte sich führen lassen, um dann seine Stärken auszuspielen“, freute sich der Neusser Trainer Hartmut Steguweit über den größten Erfolg eines seiner Schützlinge in der laufenden Saison. „Es ist noch offen, wo und wann er seinen nächsten Einsatz bestreitet. Am Montag oder Dienstag setzen wir uns alle zusammen und tüfteln dann die weitere Route aus“, so der Neusser, der schon immer eine hohe Meinung von dem Dreijährigen hatte, der seinen Namen nach einem Kurier der Kaiserin erhalten hat.

„Es war im Vorfeld eine offene Frage, wie Rotteck mit der Distanz von 2800 Metern zurecht kommen würde. Die Antwort hat er selbst und in sehr überzeugender Manier geliefert“, erklärte Steguweit bei der Siegerehrung, um sich umgehend auf den Heimweg nach Neuss zu machen.

Hinter Rotteck (Foto), der Jiri Palik im Sattel hatte, folgten der Favorit Selvas (Andreas Suborics) und die außen auf Touren gekommene Wurfklinge (Torsten Mundry) auf den nächsten Plätzen, ohne jedoch den wie entfesselt laufenden Sieger, der 33:10 zahlte, auch nur im Entferntesten in Gefahr bringen zu können.

Waren im Top-Rennen die gemeinten Pferde unter sich, so erlebte die Prüfung für den jüngsten Jahrgang eine Überraschung, als der von Christian von der Recke in Weilerswist vorbereitete Nocino unter William Mongil als am Toto vernachlässigter Debutant auftrumpfte und für eine Überraschung sorgte.

Zweiter wurde der Fährhofer Huasimo, der trotz einer starken Schlussleistung den `Recken` nicht mehr von der Siegerstraße verdrängen konnte.

Hoppegarten ist ein Rennplatz, der dem Hindernissport traditionell immer eine Chance gegeben hat. So auch heute, standen doch ein Hürden- bzw. ein Jagdrennen auf dem Programm. Über die Hürden erwies sich der von James Nooney gerittene First Step, der noch einmal so richtig Spaß am Laufen bekommen hat, als Bester, als er Roosevelt und Golden Eye hinter sich.

Ein Ergebnis, das keiner der Wetter in dieser Reihenfolge getippt hatte, so dass die Dreierwette nicht getroffen wurde und demnächst ein Jackpot als zusätzlicher Anreiz zur Ausschüttung kommen wird.

Im Jagdrennen bewies Windward Island, warum ihr Besitzer, Reinhard Johannsmann, so große Stücke auf die Stute hält. Sie absolvierte ihr Pensum zur vollsten Zufriedenheit und ließ auch den als Hauptgegnern erwarteten Entertainer und Azafran keine Chance.

Mit Spontano kam der Sieger im Ausgleich I aus dem Hannoveraner Stall von Christian Sprengel. Andreas Suborics bot auf dem Kondor-Sohn einen überlegten Ritt und verwies Alex auf den zweiten Platz. Lange Gesichter dagegen in der Umgebung des favorisierten Karlsson, der nicht in der Wette landete.

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