Vollbesetzte Tribünen, eine Stimmung wie auf nur wenigen anderen Hippodromen. Seit Dienstag befindet sich halb England wieder im Chel-tenham-Fieber. Das Festival zieht die Turffans wieder in seinen Bann.
Zum Auftakt der insgesamt sechs Rennen umfassenden Chase- und Hurdle-Karte versuchte sich in einem Novices´Hurdle auch der ehemalige Schütz-Hengst Limerick Boy (Foto).
Unter Anthony Dobbin gehörte der Riesenaußenseiter sehr lange dem Vordertreffen an, marschierte bis in die Gerade hinein an vierter Stelle, musste erst spät einigen Konkurrenten weichen.
Doch vorne lief der Ire Back in Front ein Rennen für sich, der 3/1-Favorit degradierte seine Konkurrenten mit Kicking King und Chauvinist an der Spitze zu Statisten. Damit sicherte sich Irland diese Prüfung seit 1990 bereits zum siebten Mal! Eine unglaubliche Hindernis-Serie!
Ebenfalls eine Favoritensache war die Arkle Challenge Trophy Chase, die Azertyuiop gewann, der beim vierten Start über Sprünge unter Ruby Walsh seinen vierten Treffer schaffte, Impek und Isio abcanterte. Ein Stern scheint da am Hindernis-Himmel geboren zu sein, jedenfalls machte der Nicholls-Schützling ungeheuer viel Eindruck.
Wenig versprechend dagegen der Auftritt des Ex-Schlenderhaners Iberus im Smurfit Champion Hurdle, dem mit 300.000 Pfund dotierten Highlight des Premierentages auf Grade I-Level.
Martin Pipe hatte mit dem Monsun-Sohn, der Tony Scudamore im Sattel hatte, viel gewagt, denn es handelte sich nach dem dritten Platz beim Debut erst um seinen zweiten Hindernisauftritt. Doch der über 1000:10 stehende Wallach konnte bei strahlendem Sonnenschein rein gar nichts bewegen und war völlig überfordert.
Während Iberus schon weit abgehängt am letzten, ziemlich zerpflückten Hindernis noch zu Fall kam, aber heil blieb, beherrschte der Schimmel Rooster Booster (Richard Johnson) das Bild. Schon im Schlussbogen zog der Hobbs-Vertreter in überlegener Haltung vor das Feld, löste sich als 55:10-Chance von dem Riesenaußenseiter Westender.
Rhinestone Cowboy, nach beeindruckenden Vorstellungen zuvor als Favorit gehandelt, wurde früh bemüht, musste sich mit Rang drei zufriedengeben.
Ebenfalls alles andere als glatt lief die Veranstaltung für Tony McCoy, der nach Stürzen im zweiten und dritten Rennen (Le Roi Miguel sowie Copeland) den nächsten Einsatz stornierte, verletzungsbedingt pausieren musste.
In einem ultra-packenden Gefecht klang die William Hill National Hunt Handicap Chase aus, die Youlneverwalkalone (B. Geraghty) mit letztem Einsatz gegen den sich tapfer wehrenden Haut Cercy nach Hause brachte.
Der Sieger trug die gelb-grünen Mc Manus-Farben, einem in England berüchtigten Großwetter. Platz drei ging deutlich zurück an den Favoriten Ad Hoc.
Sensationelle 33/1 gab es auf den Coup von Royal Predica, der sich in einer den Amateuren vorbehaltenen Handicap Chase im Spaziergang vor dem hochgehandelten Ibis Rochelais sowie Rathbawn Prince behauptete und Trainer Martin Pipe somit noch einen versöhnlichen Treffer bescherte.